Das hat die SPD noch nicht erlebt. Zum politischen Aschermittwoch in Vilshofen haben sich so viele Besucher angemeldet, dass der Wolferstetter Keller, indem die Veranstaltung bislang stattgefunden hat, zu klein geworden ist. Ein großes Zelt musste her - und alles nur, weil Münchens Oberbürgermeister Christian Ude das Wort führen wird.
Dass die SPD der CSU einmal so die Show stehlen könnte, hat bei den Christsozialen sicherlich keiner vermutet. Als Duell der Spitzenkandiadten wird der Aschermittwoch gesehen - als verbaler Schlagabtausch in Niederbayern.
Doch all den Spelkulationen hat Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer nun eine Absage erteilt. Er will seinen SPD-Herausforderer Christian Ude beim politischen Aschermittwoch links liegen lassen. "Meine Ebene ist das politische Berlin und nicht das politische Vilshofen", sagte der CSU-Chef dem Straubinger Tagblatt. "Ich sehe überhaupt keine Veranlassung dafür, Bayern zwei Jahre lang zu lähmen mit einer personellen Wahlkampfauseinandersetzung." Der Landtagswahlkampf beginne erst im Sommer 2013.
"Meine gegenwärtigen Partner sind die anderen Parteivorsitzenden - Angela Merkel, Siegmar Gabriel, Philipp Rösler etc. Das sind die Bezugsebenen", sagte Seehofer. Für den Politischen Aschermittwoch gebe es "genügend Stoff. Vor allem das alles überragende Thema Europa und Euro". Ude und Gabriel sprechen am Aschermittwoch in Vilshofen, Seehofer in Passau.
Ob sich Ude indes auch gegen einen Verbalangriff auf den Ministerpräsidenten entscheidet, ist noch offen.