Kabinettsbeschluss:Nürnberg bekommt neue Hochschuleinrichtung

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  • Nürnberg soll noch vor 2030 eine neue Hochschuleinrichtung für technische Fächer bekommen.
  • Auf dem Campus, der voraussichtlich im Süden der Stadt entstehen wird, sollen 5000 bis 6000 Studenten unterrichtet werden.
  • Wie viel der Freistaat investiert, ist noch nicht klar.

Von Olaf Przybilla, Nürnberg

Die Stadt Nürnberg soll eine weithin eigenständige universitäre Einrichtung bekommen. Das kündigte Ministerpräsident Horst Seehofer nach einer Kabinettssitzung im Nürnberger Heimatministerium an. Ob der neue Forschungscampus als Technische Universität (TU) gegründet wird oder unter dem Dach der Friedrich-Alexander-Universität und der Technischen Hochschule entstehen wird, werde das Kabinett bis Juli entscheiden, sagte Seehofer.

Eine TU für Nürnberg war von Regionalpolitikern in der Vergangenheit immer wieder gefordert, von der Staatsregierung aber stets verworfen worden. Auf dem Campus, der voraussichtlich im Süden der Stadt entstehen wird, sollen 5000 bis 6000 Studenten in technischen Fächern unterrichtet werden. Geplant sind Studiengänge, die in dieser Weise nicht in Erlangen studiert werden können. Das Konzept sieht unter anderem Lehrstühle für Mobilität der Zukunft, Robotik und Sicherheit in der Informationstechnik vor.

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Der neue Plan soll den Streit um den Teilumzug der Technischen Fakultät beenden. Ursprünglich hatte die Staatsregierung geplant, Erlangens Technische Fakultät zu großen Teilen auf das leer stehende AEG-Areal umzusiedeln. Zwei Jahre nach Beginn der Planungen stellte sich das Gelände aber als zu klein heraus. Danach wuchs in Erlangen der Widerstand gegen die Umsiedlung. Vor allem Siemens legt großen Wert darauf, dass die Technische Fakultät in Erlangen bleibt.

Der Streit drohte die Metropolregion auseinanderzutreiben. Nun sollen sämtliche Lehrstühle der Technischen Fakultät in Erlangen bleiben. Für beendet erklärte Seehofer auch die Pläne für den Umzug der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät (EWF) von Nürnberg nach Erlangen. Im Erlanger Himbeerpalast, bislang von Siemens genutzt, sollen entgegen ursprünglicher Pläne nur die Philosophischen Fakultäten aus Erlangen konzentriert werden. Die EWF bleibt in Nürnberg.

Seehofer sprach von einem "großen Tag" für Franken. Wie viel der Freistaat investiere, sei noch nicht klar. "Das, was dafür notwendig ist", sagte er. Finanzminister Markus Söder sprach vom "gordischen Knoten", der durschlagen worden sei. Für Nürnberg gehe "ein Traum in Erfüllung". Seehofer kündigte an, die neue Hochschuleinrichtung solle "vor 2030" ihre Arbeit aufnehmen. Mehr als 100 Professoren sollen dort unterrichten.

© SZ vom 03.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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