Bad Reichenhall:Computerspiel als Tatvorlage?

Der mutmaßliche Mörder eines Rentners aus Bad Reichenhall und Peiniger einer Jugendlichen hat seinen Opfern womöglich Gegenstände als Trophäe abgenommen. Im Prozess um den Mord an dem 72-Jährigen und den Mordversuch an der 17-Jährigen kamen am Mittwoch ein Stück Stoff, das dem Getöteten aus dem Hemd geschnitten wurde, und ein Kosmetikspiegel der jungen Frau zur Sprache. Der Spiegel steckte in der Tasche jener blutverschmierten Hose, die im Spind des angeklagten Ex-Bundeswehrsoldaten gefunden wurde. Das Stoffteil ist verschwunden. So sagte es am zweiten Verhandlungstag ein Polizist vor dem Landgericht Traunstein aus. Der zur Tatzeit 20-Jährige muss sich vor der Jugendkammer wegen Mordes und Mordversuchs verantworten - begangen in der Nacht, als Deutschland Fußball-Weltmeister wurde. Womöglich lieferte für die Taten ein Computerspiel die Vorlage, mit dem sich der Angeklagte laut Zeugenaussagen in seiner Freizeit intensiv beschäftigte. Dabei nehmen Täter den von ihnen erstochenen Opfern immer eine Art Souvenir ab.

© SZ vom 16.04.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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