Internationale Automobil-Ausstellung:IAA 2017, Show der vollmundigen Ankündigungen

Die Hersteller zeigen in Frankfurt jede Menge Elektroautos, darunter BMW seinen Tesla-Konkurrenten. Aber die sauberen Modelle lassen noch lange auf sich warten. Im Gegensatz zu vielen SUV-Neuheiten.

Von Thomas Harloff

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(Foto: Daimler AG)

Man muss nicht lange über die Internationale Automobil-Ausstellung schlendern, um festzustellen, dass sich die Autoindustrie in einem eigenartigen Zwischenstadium befindet. Einerseits strotzt die Messe vor üppig motorisierten Luxuslimousinen, Sportwagen und vor allem SUVs. Andererseits mühen sich die Hersteller, mobile Zukunftsthemen ins Licht zu rücken. Es wirkt angestrengt, wie oft über Digitalisierung und Vernetzung von Autos gesprochen und auf die alternativen Antriebe hingewiesen wird, die man bald in den Modellen installieren werde. Allerdings verharren die auf der IAA (Publikumstage vom 14. bis 24. September) präsentierten Zukunftsmodelle fast ausschließlich im Status von Konzepten, deren Serienversionen noch Jahre auf sich warten lassen.

BMW i Vision Dynamics

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(Foto: AP)

Bestes Beispiel dafür ist dieser Tesla-Konkurrent von BMW. Dessen Design und Daten machen Lust auf Elektromobilität: Der rein elektrisch angetriebene i Vision Dynamics soll eine Reichweite von 600 Kilometern haben, in vier Sekunden von Null auf Hundert beschleunigen und eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 200 km/h schaffen. Das Problem: Der Viertürer, der sich zwischen dem Elektro-Kompaktwagen i3 und dem Plug-in-Hybridsportler i8 eingruppiert, wird auf absehbare Zeit nicht zu kaufen sein. Immerhin gibt es eine klare Elektrifizierungsstrategie: 2025 will BMW 25 E-Modelle anbieten, 13 Hybride und zwölf reine Stromer. Eines davon wird die Serienversion des i Vision Dynamics sein.

VW I.D. Crozz

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(Foto: Getty Images)

Auch der I.D. Crozz von VW ist nicht mehr als ein Teaser für das, was in ein paar Jahren erst kommt. Die Konzeptstudie präsentiert einen SUV-Look und soll an Front und Heck der Serienversion, die 2020 auf den Markt kommen soll, bereits sehr ähnlich sehen. Den Elektroantrieb will Volkswagen so kompakt und die Lithium-Ionen-Batterie so clever in den Fahrzeugboden integriert haben, dass sich ein vergleichsweise geräumiger Innenraum mit vier Einzelsitzen realisieren lässt. Der I.D. Crozz verfügt über je einen Motor an Vorder- und Hinterachse, was ihm nicht nur eine Gesamtleistung von 225 kW / 306 PS beschert, sondern auch einen Allradantrieb. Nach NEFZ-Standard soll die Reichweite bei 500 Kilometern liegen. Dieselben Daten präsentiert übrigens die Škoda-Studie Vision E, die sich allerdings durch ein Coupé-artiges Styling auszeichnet.

Mercedes Concept EQA

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(Foto: REUTERS)

Auch der Mercedes EQA vertraut auf die Kraft der zwei Elektroherzen. Die beiden E-Maschinen treiben je eine Achse an, leisten zusammen mehr als 200 kW, also 272 PS, und lassen sich elektronisch so kombinieren, dass sich eine eher front- oder hecklastige Fahrcharakteristik ergibt. Die kompakt dimensionierte Mixtur aus SUV und Coupé ist eines von zehn vollelektrischen Modellen, die Mercedes bis 2022 auf den Markt bringen will. Für die kurzfristige elektrische Zukunft der Marke steht eher der S 560 e, eine Luxuslimousine mit Plug-in-Hybridantrieb. Der besteht aus einem V6-Benziner, einem Elektromotor und einer 13,5-Kilowattstunden-Batterie, die eine elektrische Reichweite von 50 Kilometern erlauben soll.

Mini Electric Concept

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(Foto: AFP)

Um beim IAA-Publikum Interesse für einen Elektro-Mini zu wecken, zeigt die BMW-Tochter eine Studie im typischen Marken-Design, die bereits recht seriennah erscheint. Trotzdem nennt Mini derzeit noch keine Details zu deren Technik. Ähnlich ist es bei einem anderen Elektro-Kleinwagen im Retro-Outfit, dem Honda Urban EV Concept. Der Japaner im Ecken-und-Kanten-Look der Achtzigerjahre misst gerade einmal drei Meter und soll in Europa 2019 auf den Markt kommen - genau wie die Serienversion des Mini.

Audi Aicon

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(Foto: AP)

Und dann gibt es natürlich noch die Konzeptstudien, die eher im Jahr 2030 als 2020 auf die Straßen rollen werden - und zwar selbständig, ohne dass ein Fahrer benötigt wird. Eine solche ist der Audi Aicon, der konsequenterweise auf Lenkrad und Pedale verzichtet. Mit 5,44 Meter Außenlänge sortiert er sich in der Oberklasse ein, mit Elektroantrieb und ausreichend dimensionierter Batterie soll er eine Reichweite von 700 bis 800 Kilometern schaffen. Auch Konzernmutter Volkswagen widmet sich auf der IAA dem vollautonomen Fahren. Allerdings eine Nummer kleiner mit einer weiterentwickelten Version des Sedric, der bereits im März in Genf debütierte. Renault zeigt mit dem Symbioz ebenfalls ein Showcar, das 2030 selbständig, elektrisch und vernetzt fahrend in Serie gehen könnte.

Mercedes GLC F-Cell

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(Foto: dpa)

Bereits im kommenden Jahr wird der Mercedes GLC F-Cell erhältlich sein. Ein SUV, das zwei alternative Antriebsarten zu einem 147 kW / 200 PS starken Plug-in-Hybriden kombiniert. Die Ingenieure koppeln den Elektromotor samt Batterie nämlich nicht mit einem Verbrennungsmotor, sondern mit einer Brennstoffzelle. Der GLC F-Cell tankt also nicht Benzin oder Diesel, sondern Wasserstoff und Strom. Damit fährt er lokal emissionsfrei: Entweder ganz ohne Abgase im elektrischen Betrieb oder mit Wasserdampf, wenn die Brennstoffzelle aktiv ist. Allerdings sind die Reichweiten überschaubar: Rein elektrisch soll der GLC F-Cell 49 Kilometer schaffen, der gesamte Aktionsradius soll nach NEFZ knapp 500 Kilometer betragen.

Honda CR-V Hybrid Prototyp

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(Foto: Honda)

Zumindest nah dran an der Serienversion ist der Prototyp des Honda CR-V Hybrid. Hier werden ein Zweiliter-Vierzylinder-Benziner, ein Generator und ein Elektromotor zusammengespannt. Meist fährt der CR-V mit der Kraft der zwei Motoren, aber es kommt auch immer wieder zu Fahrsituationen, in denen nur der E-Motor oder ausschließlich der Verbrenner aktiv ist. Die Steuerung des Systems passiert vollautomatisch. Im Frühjahr 2018 kommt der neue Honda CR-V auf den Markt - allerdings vorerst nur mit 1,5-Liter-Turbobenziner. Wann der Hybrid folgt, ist noch unklar. Fest steht dagegen, dass Honda sein neues SUV nicht mehr mit Dieselmotor anbieten wird.

BMW i3 und i3s

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(Foto: AFP)

An einigen wenigen Messeständen gibt es sogar sie, die Elektroautos, die nicht erst am Ende des aktuellen oder Anfang des nächsten Jahrzehnts erhältlich sind. Nicht etwa an denen von Tesla und Nissan, wo man sich über das Model 3 und den neuen Leaf informieren kann. Beide Hersteller glänzen in Frankfurt durch Abwesenheit und zeigen ihre neuen, je nach Batteriegröße mit Reichweiten von etwa 350 bis 500 Kilometer gesegneten Elektroautos bei anderen Gelegenheiten. Dafür zeigt BMW den optisch modifizierten i3, der nun eine Sportversion erhält. Die Karosserie des i3s ist im Vergleich zur normalen Version zehn Millimeter tiefergelegt, Spurweite und Reifenbreite haben sich vergrößert und die Leistung vermehrt. Im i3s leistet der Elektromotor 184 PS, das maximale Drehmoment beträgt 270 Newtonmeter - ein Wachstum von 14 PS und 20 Newtonmeter im Vergleich zum normalen i3. Gleichzeitig wächst der Preis: Im Vergleich zum Vorgänger wird der mindestens 37 550 Euro kostende i3 im Zuge des Facelifts 750 Euro teurer. Beim i3s kommen weitere 3600 Euro hinzu.

Chery Exeed TX

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(Foto: Getty Images)

Mögen viele etablierte Hersteller der IAA in diesem Jahr ferngeblieben sein, einige wenige sind neu hinzugekommen. Der chinesische Hersteller Chery beispielsweise zeigt in Frankfurt das kompakte SUV Exeed TX, dessen drei Antriebsvarianten allesamt elektrifiziert sind. Den Wagen wird es mit konventionellem Hybridantrieb geben, dessen Batterie nicht extern geladen werden kann, sowie als Plug-in-Hybrid und reines Elektroauto. Darüber hinaus ist der Chery eine Spielwiese der großen Zulieferer: Von Benteler über Valeo und Continental bis hin zu Bosch waren namhafte Firmen an der Entwicklung des Modells beteiligt.

Opel Astra 1.4 Ecotec CNG

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(Foto: Adam Opel AG)

Auffällig auf der diesjährigen IAA ist: Kaum ein Hersteller gibt sich Mühe, die Besucher darauf hinzuweisen, dass Benzin- und Dieselmotoren nicht die einzige Übergangstechnologie auf dem Weg ins Elektrozeitalter sein müssen. Erdgasautos spielen nur an den Ständen der VW-Marken eine Rolle - und bei Opel, das den Astra als fünftürige Limousine und Kombi schon kurz nach der Messe mit bivalentem Antrieb, der sowohl mit CNG als auch mit Benzin fährt, zu den Händlern bringen wird. Dessen Motor basiert auf der Version mit 1,4-Liter-Turbo-Vierzylinder, der in der Erdgas-Spezifikation 110 PS leistet - 15 weniger als im Benzinbetrieb. Die beiden Tanks fassen insgesamt 19 Kilogramm Erdgas, hinzu kommt eine 13,7 Liter große Benzinreserve, was eine realistische Gesamtreichweite von ungefähr 600 Kilometern ergibt. Die Preise stehen bereits fest: Die fünftürige Limousine kostet mindestens 23 020 Euro, die Sports-Tourer-Kombiversion ist 1100 Euro teurer. Preise, die das fast vergessene Thema Erdgasautos zusammen mit dem dauerhaft günstigen Kraftstoff und ihrer guten CO2-Bilanz wieder attraktiv machen dürften.

Vision Mercedes-Maybach 6 Cabriolet

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(Foto: Getty Images)

Ihre Weltpremiere hat diese Yacht auf Rädern, die nicht von ungefähr im Farbton Nautikblau-Metallic lackiert ist, bereits hinter sich: Selbst die in automobiler Ästhetik verwöhnten Besucher der Monterey Car Week in Kalifornien gerieten ins Staunen angesichts des skulpturalen Designs des Mercedes-Maybach 6 Cabriolets. Doch Daimler ist gnädig und gewährt auch den Besuchern der IAA einen Blick auf die fast sechs Meter lange Konzeptstudie mit ihren 24-Zoll-Felgen. Vielleicht kommen sie sogar so nah ran, die vielen Details im Innen- und Außendesign zu entdecken oder einen Blick unter die endlos lange Motorhaube zu erhaschen. Dort arbeitet ein 550 kW / 750 PS starker E-Motor, der von einem flachem Unterboden-Akku, der besonders schnell zu laden sein soll, mit Energie versorgt wird.

VW T-Roc

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(Foto: REUTERS)

SUVs sind weiterhin angesagt, weshalb die Hersteller den Markt konsequenterweise mit den soften Stadtgeländewagen fluten. Schon im November kommt der VW T-Roc, der auf dem Golf basiert und unterhalb des Tiguan angesiedelt ist. Die T-Roc-Karosserie liegt etwa 15 Millimeter höher und bietet etwas mehr Platz als die des Golf. Die Drei- und Vierzylindermotoren sind gute Bekannte aus dem Konzernregal und leisten zwischen 115 und 190 PS. Vorerst gibt es nur Benziner und Diesel, später folgt eine Erdgasversion. Auf Wunsch gibt es Allradantrieb, ein Doppelkupplungsgetriebe und verstellbare Dämpfer. Die Preise sollen bei ungefähr 20 000 Euro starten.

Porsche Cayenne

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(Foto: dpa-tmn)

Diesel oder kein Diesel? Das war lange die entscheidende Frage, die sich Porsche beim neuen Cayenne stellte. Inzwischen ist die Entscheidung pro Diesel gefallen, wie Vorstandschef Oliver Blume im Rahmen der IAA mitteilte. Eine nachvollziehbare Entscheidung, schließlich verkauft Porsche in Europa 70 - in Deutschland sogar 80 - Prozent aller Cayennes mit Dieselmotor. Zum Marktstart gibt es die neue, dritte Generation des SUVs aber lediglich mit Benzinmotoren: Neben den beiden V6-Varianten, von denen der schwächere 340 und der stärkere 440 PS leistet, zeigt Porsche das Topmodell Cayenne Turbo mit doppelt aufgeladenem und 550 PS starkem V8-Triebwerk. Neben den Dieseln werden auch Hybridantriebe folgen. Die sind dann aber deutlich teurer als das anfängliche Einstiegsmodell, das ab 74 828 Euro erhältlich ist.

Dacia Duster

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(Foto: AP)

Nicht einmal eine Billigmarke wie Dacia kommt umhin, ein SUV anzubieten. Und sie hat Erfolg damit. Anfang 2018 kommt die zweite, optisch und technisch nur leicht veränderte Generation des Duster auf den Markt. Das Motorenangebot besteht aus zwei Benzinern, zwei Turbodieseln und einem Flüssiggasmotor, die Leistungsspanne reicht von 90 bis 125 PS. Im Innenraum gibt es nicht nur etwas hübschere Materialien, sondern auch bequemere Sitze und ein Touchscreen-Infotainmentsystem. Neu sind zudem Technikdetails wie ein schlüsselloser Zugang, ein Totwinkelwarner oder eine Kamera, die dank unterschiedlicher Perspektiven das Rangieren erleichtert. Die Preise stehen noch nicht fest, dürften aber bei etwa 12 000 Euro starten.

BMW Concept X7 iPerformance

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(Foto: dpa-tmn)

Die Messeneuheit, die den aktuellen Zwiespalt der Autoindustrie am besten dokumentiert, ist der BMW Concept X7. Ein in den Ausmaßen monströses SUV, weit über fünf Meter lang und zwei Meter breit, mit einem Frontdesign, wie es aggressiver kaum geht. Da treffen extrem schmale Scheinwerfer auf einen riesig dimensionierten Doppelnieren-Kühlergrill. Und zwar derart, dass man unweigerlich an eine ziemlich schlecht gelaunte, ihr Maul sehr weit aufreißende Person denkt. Damit das Ganze irgendwie sozialverträglich ist, schlummern unter dem vielen Blech ein nicht näher spezifizierter Plug-in-Hybridantrieb und ein ziemlich edel eingerichteter und technisch hochwertiger Innenraum für bis zu sechs Insassen. 2018 will BMW die Serienversion des X7 auf den Markt bringen.

BMW X3

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(Foto: AP)

Der neue BMW X3 führt BMWs SUV-Festspiele in Frankfurt fort. Er misst 4,72 Meter und ist damit fast sechs Zentimeter länger als sein Vorgänger. Zudem ist er kaum leichter geworden und wiegt weiterhin zwischen 1,7 und 1,9 Tonnen. Das Design hat BMW - wie so oft in letzter Zeit - nur behutsam geändert. Wenig Fortschritt auch bei den Motoren: Anfangs gibt es ausschließlich Benziner und Diesel mit 190 bis 360 PS, ein neuer Basis-Benziner mit 184 PS folgt im Dezember. Wann der X3 als Plug-in-Hybrid kommt, will BMW derzeit noch nicht verraten. Eine rein elektrische Variante könnte frühestens 2020 folgen.

Opel Grandland X

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(Foto: REUTERS)

Auch Opel hat mit SUVs gute Erfahrungen gemacht und baut sein Angebot an den City-Offroadern kontinuierlich aus. Kürzlich mit dem Crossland X und nun mit dem etwa 20 Zentimeter längeren Grandland X. Beide Autos basieren auf einer Plattform des PSA-Konzerns und nutzen die von den neuen französischen Opel-Eignern konstruierten Motoren. Anfangs ist die Palette aber noch überschaubar und besteht lediglich aus einem 1,2-Liter-Turbobenziner mit 130 PS und einem 1,6-Liter-Diesel mit 120 PS. Demnächst soll ein Dieselmotor die Palette ergänzen, auch eine Plug-in-Hybridvariante ist geplant. Auf einen Allradantrieb verzichtet der Grandland X allerdings. Die Preise starten bei 23 700 Euro.

Mercedes X-Klasse

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(Foto: dpa)

Hinter der Mercedes X-Klasse verbirgt sich mit dem Nissan Navara ein Klassiker des Pick-up-Segments, das derzeit in erstaunlichem Umfang wächst. Sofort zu sehen ist die enge Verbindung nicht, der Mercedes macht einen hochwertigeren Eindruck als der Japaner. Er bietet obendrein einige Daimler-typische Technik-Spielereien und im Gegensatz zum Navara einen Vierzylinder-Benziner mit 165 PS und einen V6-Turbodiesel mit 258 PS. Die kleineren Diesel mit 163 und 190 PS teilen sich Mercedes und Nissan dagegen. Auch bei den Preisen öffnet sich eine große Kluft: Die X-Klasse startet bei 37 294 Euro und kostet damit fast 9000 Euro mehr als der Nissan. Übrigens: Im Pick-up-Mutterland USA wird Mercedes die X-Klasse vorerst nicht anbieten. Dafür ist sie nicht groß genug.

Škoda Karoq

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(Foto: AP)

Eng verwandt sind auch die SUVs des VW-Konzerns, schließlich nutzen sie die gleiche Plattform. Der Yeti-Nachfolger Škoda Karoq spielt markentypisch die Rolle des Praktikers, der viel Platz auf relativ kleiner Fläche bietet - er misst nur 4,38 Meter in der Länge - und zudem sehr variabel ist. So lassen sich die hinteren Sitze nicht nur umklappen, sondern einzeln verstellen und sogar ausbauen. Das führt zu einem maximalen Ladevolumen von 1810 Litern. Die zwei Benzin- und drei Dieselmotoren leisten zwischen 115 und 190 PS. Der Škoda Karoq kostet mindestens 24 290 Euro.

Seat Arona

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(Foto: Seat)

Weil die Kunden auch im Kleinwagensegment immer neue SUVs verlangen, wird der VW-Konzern in naher Zukunft mehr Soft-Geländewagen im Polo-Format anbieten. Erster Vertreter dieser Gattung ist der Seat Arona, der gegenüber dem ebenfalls neuen Kleinwagen Ibiza um acht Zentimeter in der Länge und zehn Zentimeter in der Höhe zulegt. Sein Kofferraum fasst im Normalzustand 400 Liter. Neben zahlreichen Benzin- und Dieselmotoren ist auch ein Erdgasantrieb erhältlich.

Kia Stonic

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(Foto: AP)

Der Seat tritt in seiner Klasse gegen den gleichlangen Kia Stonic an. Der Koreaner setzt auf Individualisierung: Das Dach ist in fünf verschiedenen Farben erhältlich, zusammen mit der Karosseriefarbe ergeben sich bis zu 20 Kombinationen. Der Kofferraum des Kia ist mit 352 Litern etwas kleiner als der des Seat, auch die Motorenpalette ist nicht so umfangreich: Drei Benziner und ein Diesel leisten zwischen 84 und 120 PS. Die Markteinführung findet am 30. September statt, die Preise starten bei 15 790 Euro. Etwas teurer, dafür aber auch etwas hochwertiger konzipiert und mit stärkeren Motoren ausgestattet, ist Hyundais Schwestermodell Kona.

Jaguar E-Pace

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(Foto: Getty Images)

Jaguar, einst die Marke der ausladenden Luxuslimousinen und distinguierten Coupés, schrumpft seine Autos weiter in der Länge und lässt sie stattdessen in die Höhe wachsen. Anfang 2018 kommt mit dem E-Pace das kleine SUV der Briten, das gleichzeitig Platz für fünf Insassen und 577 Liter Gepäck bietet. Das Einstiegsmodell mit 150-PS-Diesel treibt nur die Vorderräder an, während der Diesel mit 240 PS und der 300 PS starke Turbobenziner ihre Kraft über alle vier Räder auf den Untergrund übertragen. Die Preise starten bei 34 950 Euro, womit der E-Pace zum günstigsten Jaguar avanciert.

Opel Insignia Country Tourer

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(Foto: dpa-tmn)

Wenn ein Autosegment derzeit fast so angesagt ist wie das der SUVs, dann sind es Offroad-Kombis. Deshalb verliert Opel keine Zeit und schiebt kurz nach Marktstart des neuen Insignias die unrasierte Country-Tourer-Version nach. Kunststoffplanken rund um das Auto sind ebenso obligatorisch wie eine um 20 Millimeter größere Bodenfreiheit. Im Gegensatz zu Cross- und Grandland X gibt es den Country Tourer mit Allradantrieb. Auf Wunsch übernimmt eine Acht-Gang-Automatik die Schaltarbeit und die Motoren leisten bis zu 260 PS - genau der Wert des sportlichen Topmodells Insignia GSi, der ebenfalls in Frankfurt debütiert. Basismodell des Country Tourer ist ein 165-PS-Benziner, der mindestens 34 885 Euro kostet.

VW Polo

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(Foto: AP)

Ganz ohne Brot-und-Butter-Autos geht es aber auch in Frankfurt nicht. Eines der wichtigsten aus dieser Kategorie ist der neue VW Polo, der noch vor Jahresende zu den Händlern kommt. Der gar nicht mehr so kleine, weil 4,05 Meter lange Wagen nimmt seinen Besitzern nun die Entscheidung ab, durch wie viele Pforten sie den rundum vergrößerten Innenraum mit neuem digitalen Cockpit entern möchten: Es gibt ihn nur noch mit fünf Türen, nicht mehr mit drei. Dafür wachsen das Angebot an aufpreispflichtigen elektronischen Assistenzsystemen und die Größe der Infotainment-Monitore. Das Motorenangebot umfasst anfangs Triebwerke von 65 bis 150 PS, darunter befindet sich ein 90 PS starker Erdgasmotor. Etwas später folgt das Topmodell GTI mit 200 PS (Foto). Auch die Preise sind stattlich: Die Basisversion kostet bereits fast 13 000 Euro.

Hyundai i30 Fastback

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(Foto: Getty Images)

Hyundai bezeichnet den i30 Fastback als "eleganten Fünftürer mit der Linienführung eines klassischen Coupés". Ob das stimmt, sollte jeder IAA-Besucher selbst entscheiden. Mut beweisen die Koreaner mit dieser Karosserievariante allemal, schließlich greift in der Kompakt- und Mittelklasse kaum noch jemand zu einem Fließheckmodell. Überzeugen soll potenzielle Kunden die Positionierung als edle Modellvariante, die 2,5 Zentimeter flacher, aber elf Zentimeter länger ist als der bekannte Fünftürer mit Steilheck. Wie sich das auf die Platzverhältnisse auswirkt, verrät Hyundai noch nicht. Gleiches gilt für die Preise. Bekannt sind dagegen die angebotenen Motoren: Der i30 Fastback startet mit dem 120 PS starken Dreizylinder-Turbobenziner und einem Vierzylinder-Benziner mit 140 PS.

BMW 6er Gran Turismo

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(Foto: AFP)

Ähnlich konzipiert ist der BMW 6er Gran Turismo (GT), der auf den wenig beliebten, da am Heck eher unförmig geratenen 5er GT folgt. Beim Neuen ist das Hinterteil deutlich harmonischer und zierlicher geraten, was das Auto freilich nicht davon abhält, einfach riesig zu sein: 5,09 Meter misst es in der Länge, 1,90 Meter in der Breite. Die drei ab Marktstart im November erhältlichen Motoren leisten zwischen 258 und 340 PS und stammen vom 5er. Genau wie das sehr reichhaltig bestückte Angebot an elektronischen Assistenzsystemen. Für den 6er GT spricht sein zwischen 610 und 1800 Liter großer Kofferraum, der den des verwandten Kombis 5er Touring um 40 beziehungsweise 100 Liter toppt. Der ist dafür je nach Modellvariante zwischen 6800 und 9000 Euro günstiger als der IAA-Debütant.

Ferrari Portofino

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(Foto: AFP)

Fiorano, Daytona, California: Ferrari garniert die Modellbezeichnungen seiner Autos gerne mit Ortsbezügen. So auch bei seiner IAA-Neuheit, die nach der nahe Genua gelegenen Stadt Portofino benannt ist. Das kleine Fischerdorf wird in Reisekatalogen schon mal als "Juwel an der ligurischen Küste" bezeichnet und passt daher gut zu dem Klappdach-Cabrio, das den California T ablöst. Der war 40 PS schwächer als sein Nachfolger, dessen V8-Turbomotor 600 PS leistet. Die Ansammlung an modernen Fahrdynamik-Technologien wie dem elektronischen Hinterachsdifferenzial E-Diff3 samt F1-Trac oder dem magnetorheologische Dämpfungssystem SCM-E samt Dual-Coil-Technologie ist durchaus bemerkenswert, schließlich handelt es sich hier um das Einstiegsmodell von Ferrari. Der Zeitpunkt der Markteinführung und der Preis des Portofino stehen noch nicht fest.

BMW M5

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(Foto: AFP)

Bei BMW fällt im Frühjahr 2018 eine Bastion. Seit 1972 lässt die hauseigene Tuning-Abteilung M GmbH die sportlichen Topmodelle jeder Baureihe, die keine SUVs sind, mit Hinterradantrieb auf die Straßen los. Doch jetzt sind die entscheidenden Köpfe dort zu dem Schluss gekommen, dass 600 PS und maximal 750 Newtonmeter zu viel sind für nur zwei angetriebene Räder. Diese Werte stammen vom 4,4-Liter-Biturbo-V8 des neuen BMW M5, der nun konsequenterweise über Allradantrieb verfügt. Und über unzählige Fahrmodi. Und auch sonst über allerlei technisches Zauberwerkzeug, das dem 1,9-Tonnen-Koloss ein Sportwagen-ähnliches Fahrverhalten antrainieren soll. Den Kunden kostet das mindestens 117 900 Euro.

Brabus Rocket 900 Cabrio

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(Foto: Brabus)

Brabus, der Mercedes-Veredler aus Bottrop, glaubt dagegen, dass sein neues Rocket 900 Cabrio, das auf dem S-Klasse-Modell aufbaut, lediglich zwei angetriebene Räder benötigt. Das verwundert, schließlich leistet dessen V12-Biturbomotor mit 6,3 Litern Hubraum nicht weniger als 900 PS und malträtiert die Hinterräder mit maximal 1200 Newtonmetern. Den Spurt von null auf 100 km/h soll das Cabrio in 3,9 Sekunden absolvieren, die Höchstgeschwindigkeit gibt Brabus mit mehr als 350 km/h an. Angesichts solcher Zahlen wirkt es fast schon zynisch, dass die Rakete über ein Start-Stopp-System verfügt, damit beim Ampelhalt der Spritkonsum nicht ausufert. Und dass Brabus gleichzeitig die Konzeptstudie eines elektrischen Smart mit 204 PS vorstellt.

Mercedes-AMG Project One

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(Foto: dpa)

Ein bisschen höhnisch könnte dieser Mercedes-AMG auf das Frankfurter Messepublikum wirken: Nachdem es sich mühsam durch die Staus auf der Autobahn und den zähen Innenstadtverkehr gequält hat, kann es sich am Daimler-Stand ein Auto mit Formel-1-Antrieb ansehen. Der 1,6-Liter-V6-Turbobenziner des Project One stammt direkt vom Triebwerk des Mercedes-F1-Boliden ab und wird von diversen Elektromotoren unterstützt. Aber nicht nur von einem Duo wie beim Rennwagen, sondern gleich von einem Quartett. Die Leistung dieses Wagens soll jene des etwa 950 PS starken Formel-1-Mercedes' übertreffen: Von mehr als 1000 PS ist die Rede. Fragt sich nur, wo die höchstens 275 Kunden den weit mehr als zwei Millionen Euro - plus Steuern - teuren Project One ausfahren wollen. Auf deutschen Straßen dürfte das schwierig werden, auch wenn dieser Extremsportwagen tatsächlich eine Straßenzulassung besitzt.

Audi A8

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(Foto: REUTERS)

Der Audi A8 sprengt allmählich die Grenzen: 5,17 Meter misst die Normal-, gar 5,30 Meter die Langversion. In dieser fährt man nicht selbst, sondern wird chauffiert. Sitzt man dabei hinten rechts, lässt man sich die Füße an der Rückseite des Beifahrersitzes wärmen oder massieren. Das Infotainmentsystem des neuen A8 hebt die klassische Bedienlogik auf, indem es auf einen Dreh-/Rückstellknopf verzichtet und dafür aus zwei Touchscreens besteht: Einer befindet sich am gewohnten Platz mittig im Armaturenbrett, ein zweiter darunter auf der Mittelkonsole. Der A8 soll den nächsten Schritt zum pilotierten Fahren machen, indem er bei zähfließendem Verkehr auf Autobahnen oder ähnlichen Strecken die Fahraufgaben übernimmt. Der Fahrer kann sich dabei laut Audi anderen Dingen widmen, Büroarbeiten zum Beispiel oder dem Onboard-TV. Bei den Motoren gibt es den üblichen Mix aus Benzinern und Dieseln mit sechs, acht und zwölf Zylindern. Neu ist, dass all diese Triebwerke als Mildhybride mit leichter Elektrounterstützung konzipiert sind. Sie sind mit einem 48-Volt-Bordnetz und einem Riemen-Starter-Generator gekoppelt, der beim Beschleunigen unterstützen und sogenanntes Segeln bei ausgeschaltetem Motor ermöglichen soll. Das soll den Verbrauch des mindestens 90 600 Euro teuren Audi A8 spürbar senken.

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