Autofrühling 2012:Form, Farbe, Licht

Ein kritischer Blick aufs Blech der aktuellen Autogeneration: Design entscheidet mehr denn je über Erfolg und Misserfolg eines Modells.

Hans-Ulrich von Mende

Autofrühling 2012

Form, Farbe, Licht

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(Foto: SV2)

Der Audi A3 unterscheidet sich in der Front kaum vom kleinen Audi A1 oder den großen Brüdern. Dafür ist sein Auftritt so gestrafft bis in die Details von Lichtern, Grill, Sicken und Fugen, dass seine modische Attitüde langfristig wirkt.

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(Foto: Bloomberg)

Kann sich der Dreier BMW dank der Bugmotive der Conceptstudien i3 und i8 vom Fünfer absetzen, so will das neue Gran Coupé klobige Details vermeiden. Es fehlt ihm aber die Betonung auf dem Wort Coupé. Wo ein Fünfer GT und ein X6 wenig elegant dem Trend fließender Hecks frönen, da zeigt das Gran Coupé ähnliche Schwächen. Die Dachlinie passt eher zu einer sportlichen Limousine als zu einem Coupé. Der Bug muss leider dem Fußgängerschutz huldigen, spitz darf er sich nicht zeigen. Am Heck lassen die Lichter jede Eleganz vermissen, weil ihr teigiges Um-die-Ecke-Greifen nicht die Straffheit eines Fünfer-Hecklichts hat. Dafür sind endlich die Flanken klarer konturiert, an Beulen denken ist vorbei.

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(Foto: dapd)

Diese Sorgen kennt ein Porsche Boxster nicht. Weil er an den Flanken atmet, sind diese mit klaren Sicken und Luftschlitzen organisiert. Auch der Boxster hat weiterhin klare Rundscheinwerfer, vergessen die Zeit der "911-Spiegeleier" der neunziger Jahre, ein Designversuch der ungekonnten Art. Wo der Bug brave Luftöffnungen zeigt, darf im Heck die feine Eleganz einer Abrisskante erfreuen. Hier versteckt sich ein ausstellbarer Spoiler. Und die Abrisskante verliert sich spielerisch im Glas der Hecklichter. Wie dies im Hause erstmals effektiv, aber unförmig zu sehen war, bewies das Heck des Porsche 718 W-RS von 1962.

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(Foto: dpa-tmn)

Der Ford B-Max verzichtet auf die B-Säule, was bei vorderer Standardtür und hinterer Schiebetür eine riesige störungsfreie Öffnung bietet - mehr Mut als beim Opel Meriva. Dem B-Max-Gesicht darf eine Aufgeräumtheit attestiert werden, die den Focus-Fronten abgeht ...

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(Foto: dpa)

... und der Mokka behält gerade noch jenen Anstand, der einem kleinen SUV ansteht, ohne ins Lächerliche, in Sicken, Kanten und Details abzudriften. Unschlagbar ist der Preis - er unterbietet den des Škoda Yeti.

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(Foto: Bloomberg)

Unnötig sind die Hecklichter des Citroën C4 Aircross. Sonst formal beherrscht, erinnert er sich nicht an das Zuviel eines C3 oder C5, vergisst aber mit diesen Lichtern mit abwärts führenden Glasspitzen jede Formlogik. Und um alles zu übertreiben, wird der andere Franzose, der Peugeot 208, ein Rausch an überflüssigen Beulungen, verchromten Wellenlinien, zerzausten Glasflächen der Lichter und nervös gezeichnetem Armaturenbrett.

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(Foto: dpa-tmn)

Ähnlich folgen die Skandinavier mit dem Volvo V40 dem Designtrend der Überzeichnung. Gefällt noch die Nase, so quellen darunter die Formmotive der Prallfläche. Und das Heck bietet das Crescendo wilder Glasgestaltung der Rücklichter.

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