Wissenschaft:Startschuss für Biotechnologie-Campus: „kommunales Märchen“

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Die Baufläche für den neuen Biotechnologie-Campus. (Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa)

Noch ist nicht viel zu sehen, außer einem Erdhaufen, Spaten und Schutzhelmen - in Blickweite zu Uni und Autobahn soll in der Stadt des Biontech-Sitzes ein neuer Campus für Biotechnologie wachsen.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Mainz (dpa/lrs) - Beim Projekt eines neuen Biotechnologie-Campus in Mainz geht es mit dem Bau eines ersten Laborgebäudes nun los. Bis 2025 soll auf dem Areal in der Nähe zur Johannes Gutenberg-Universität, der Hochschule Mainz sowie zu zahlreichen außeruniversitären Einrichtungen ein Bau namens „Lab 1“ entstehen mit rund 3000 Quadratmetern Fläche. Ein zweites, größeres Gebäude ist bereits in Planung, wie die Projektentwickler am Mittwoch mitteilten.

Zum symbolischen ersten Spatenstich für das „Lab 1“ - wenige Kilometer vom Stammsitz des in der Pandemie groß gewordenen Impfstoffherstellers Biontech entfernt - kamen die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Wissenschaftsminister Clemens Hoch (beide SPD) sowie Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP). Dreyer sprach von einem „besonderen Meilenstein“ für die Entwicklung der Biotechnologie im Land.

Das zweite geplante Gelände auf dem Areal, das Unternehmen und Forschungsinstituten aus der Biotechnologie und dem Bereich Life Science eine Heimat bieten soll, soll einmal 6000 bis 8000 Quadratmeter bieten. Es zeige sich, was für eine Macht Sprungtechnologien hätten, sagte der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) auch mit Blick auf den Biontech-Erfolg und der Ansiedlung weiterer Firmen aus dem Segment. „Wir führen damit ein kommunales Märchen weiter, was sich hier in den letzten Jahren gezeigt hat“, sagte Haase.

Ein erster Mieter für das H-förmige „Lab 1“ steht mit dem norwegischen Medizinprodukte-Unternehmen Lifecare fest. Mit weiteren Interessenten sei man in abschließenden Gesprächen, sagte die Geschäftsführerin der J. Molitor Immobilien GmbH, Tina Badrot. Molitor Immobilien ist Teil der Innovationspark Mainz GmbH & Co. KG. Insgesamt umfasst das Gelände des Biotechnologiestandorts, den die Stadt Mainz entwickeln möchte, rund 30 Hektar. In direkter Nachbarschaft ist zudem ein ähnlich großes, noch unbebautes Gelände im Besitz von Stadt und Land.

Das Land Rheinland-Pfalz, das auch Heimat etwa von Boehringer Ingelheim oder BASF ist, will Biotechnologie gezielt fördern. In der vergangenen Woche stellte Dreyer eine neue Plattform vor, die Wissenschaft und Wirtschaft noch stärker vernetzen soll. Diese Plattform richten Land und Stadt gemeinsam beim Technologiezentrum Mainz (TZM) als eigenständige sogenannte Business Unit ein.

Seit 2022 gibt es außerdem einen Biotechnologie-Beirat im Land mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, darunter auch die Mitgründer von Biontech, Özlem Türeci und Christoph Huber sowie Vorstandsmitglieder von BASF. Hinzu kommt die Biotechnologie-Akademie als eine Vernetzungsplattform für die Hochschulen im Land.

© dpa-infocom, dpa:230503-99-543049/6

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