Wissenschaft:Forscher untersuchen ungleiche Lebensverläufe

Blick auf das Bettenhochhaus der Charite im Bezirk Mitte. (Foto: Monika Skolimowska/dpa/Archivbild)

Was haben ungleiche Familienmodelle mit Gesundheit, Bildung und sozialer Ungleichheit zu tun? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigen sich jetzt Berliner Forscher.

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Berlin (dpa/bb) - Ein neuer Forschungsverbund zum Thema „Familie“ hat in Berlin seine Arbeit aufgenommen. Im „Einstein Center Bevölkerungsvielfalt“ (ECPD) wollen Wissenschaftler der Berliner Charité und anderer Berliner Einrichtungen erforschen, welche Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Familienmodellen, Gesundheit, Bildung und sozialen Ungleichheiten in alternden Gesellschaften bestehen, hieß es am Dienstag in einer gemeinsamen Mitteilung von Charité und Einstein Stiftung Berlin.

Mit Experten aus den Bereichen Demografie, Soziologie, Medizin, Psychologie und Gesundheitswissenschaften sei der neue Verbund in einer einzigartigen Position, um die verschiedenen Mechanismen der Bevölkerungsentwicklung sowie ihre Wechselbeziehungen auf der Ebene der Familie zu untersuchen, erklärte Martin Rennert, Vorstandsvorsitzender der Einstein Stiftung Berlin.

Die wachsende Bevölkerungsvielfalt und die gleichzeitige Veränderung der Altersstruktur stellten Gesellschaften vor Herausforderungen. Verschiedene Formen des Zusammenlebens seien eine Chance, sie könnten aber auch potenzielle Risiken mit sich bringen, beispielsweise wenn Ungleichheit durch räumliche und soziale Ausgrenzung entstehe oder sie sich im Hinblick auf Gesundheit und Bildung verstärke, sagte ECPD-Direktor Paul Gellert.

Die Arbeit ist demnach zunächst auf sechs Jahre angelegt. Das Center startet laut Einstein Stiftung mit rund 20 Stellen für Professoren und sogenannte Postdoktoranden, also Forscher, die ihren Doktortitel erhalten haben. Die Grundfinanzierung des Centers erfolgt durch die Einstein Stiftung und beläuft sich auf zunächst sechs Millionen Euro über sechs Jahre.

Die Forscher planen, unter anderem Datensätze auszuwerten und mit Menschen ins Gespräch kommen. Das neue Center ist im Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Charité in Berlin angesiedelt.

© dpa-infocom, dpa:240409-99-611972/2

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