Guinea:WHO gibt Ausbruch von Marburgfieber in Westafrika bekannt

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Marburg-Viruspartikel in einer Gewebeprobe unter dem Elektronenmikroskop. (Foto: Fred Murphy/dpa)

Bisher ist lediglich ein Fall bestätigt, doch die Krankheit gilt als hochansteckend und gefährlich. Nun suchen die Behörden nach möglichen Kontaktpersonen.

Im westafrikanischen Staat Guinea haben die Behörden einen Ausbruch des lebensgefährlichen Marburgfiebers bekannt gegeben. Wie die Weltgesundheitsorganisation WHO am Montagabend mitteilte, handelt es sich um den bisher ersten Fall überhaupt in Westafrika. Weniger als zwei Monate nach dem Ende eines Ebola-Ausbruchs in dem Staat wurde das hochansteckende Fieber im Süden Guineas in der Präfektur Guéckédou bei einem mittlerweile gestorbenen Patienten entdeckt. Erste Untersuchungen vor Ort wurden vom Institut Pasteur in Senegals Hauptstadt Dakar bestätigt. Die Suche nach Kontaktpersonen des Patienten ist eingeleitet. Erschwert wird das Eindämmen des Ausbruchs durch den gleichzeitigen Kampf gegen das Coronavirus.

Ähnlich wie eine Ebola-Infektion führt das durch Fledermäuse übertragene Marburgfieber meist zu hohem Fieber und inneren Blutungen. Es gilt als hochansteckend und wird auf andere Menschen vor allem durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen. Aktuell sind keine antiviralen Medikamente oder Impfungen gegen das Marburgvirus zugelassen, so die WHO in einer Erklärung.

Die Regionaldirektorin der WHO für Afrika, Matshidiso Moeti, lobt die "Wachsamkeit und die schnellen Ermittlungen" der Gesundheitsbehörden Guineas, die auf die Erfahrungen aus dem Kampf gegen das Ebolavirus bauen können. Das Virus habe das Potenzial, sich weltweit auszubreiten, sagt Moeti. Deshalb müsse der Ausbruch schnellstmöglich gestoppt werden. Die Gefahr einer Epidemie in dem Land und der Region schätzt die WHO als "hoch", die weltweite Gefährdung sei derzeit jedoch gering.

Der bereits am 6. August an die WHO gemeldete Fall wurde in einem Dorf nahe der Grenze zu den Nachbarstaaten Sierra Leone und Liberia entdeckt. Wie und wo sich der Mann, der die Infektion nicht überlebte, mit dem Erreger angesteckt hat, ist nicht bekannt. Bislang haben die WHO und andere Hilfsorganisationen 146 Kontaktpersonen identifiziert, die nun auf Krankheitszeichen überwacht werden. Als Zeitspanne, in der nach einer Infektion erste Symptome auftreten, gibt die WHO zwischen zwei und 21 Tage an. Zwischen 24 und 90 Prozent der Infizierten sterben durch das Virus.

© SZ/dpa/bloomberg/berj/hach - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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