Verkehr:Kröten, Unken, Frösche: Nabu appelliert zu Rücksicht

Krötenwanderung am Waldhausteich im Erfurter Steigerwald. Hier paaren sich die Kröten und Frösche im Frühjahr um dann zu laichen. (Foto: Mario Gentzel/dpa-Zentralbild/dpa)

Frühlingsgefühle bei Molchen, Kröten und Co.: In Thüringen hat die Amphibienwanderung begonnen. Dabei ist vor allem das Überqueren von Straßen gefährlich für die Tiere.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Erfurt (dpa/th) - Der Naturschutzbund Nabu Thüringen hat Autofahrer dazu aufgefordert, im Verkehr auf Amphibien wie Kröten, Frösche, Molche oder Unken Rücksicht zu nehmen. „Neben monotoner Landbewirtschaftung, Umweltgiften und zunehmender Trockenheit, stellt unter anderem der Tod im Straßenverkehr eine große Gefahr für Amphibien dar“, erklärte Ulrich Scheidt vom Landesfachausschuss Amphibien und Reptilien des Nabu Thüringen am Montag. Die Massenwanderung der Amphibien habe in Thüringen bereits begonnen.

Nicht immer werden die kleinen Tiere auf dem Weg zur Paarungsstelle überfahren - teils wird ihnen schon die Sogwirkung zum Verhängnis, die entsteht, wenn ein Auto mit höherer Geschwindigkeit über sie hinwegfährt. Bei mehr als 30 km/h steige die Wahrscheinlichkeit, dass die Tiere allein durch den Strömungsdruck sterben, teilte der Nabu mit. „Der entstehende Luftsog ist so stark, dass die inneren Organe der Amphibien platzen.“

Dabei könne man sich hohe Verluste im Straßenverkehr nicht leisten, betonte Scheidt. Keiner der 19 in Thüringen vorkommenden Amphibienarten gehe es richtig gut. „Besonders dramatisch ist die Entwicklung beim Grasfrosch. Vor zehn Jahren war er im Freistaat noch häufig. Heute brechen seine Bestände immer mehr ein.“

© dpa-infocom, dpa:240318-99-379172/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: