Sankt Martin:Wanderschäfer sollen beim Artenschutz im Wald helfen

Sankt Martin (dpa/lrs) - Wanderschäfer und ihre Herden sollen eine wichtige Rolle beim Natur- und Artenschutz im Pfälzerwald übernehmen, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands. Das sieht ein neues Projekt vor, das Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) und ihre rheinland-pfälzische Kollegin Ulrike Höfken (Grüne) am Dienstag im südpfälzischen Sankt Martin auf den Weg brachten.

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Sankt Martin (dpa/lrs) - Wanderschäfer und ihre Herden sollen eine wichtige Rolle beim Natur- und Artenschutz im Pfälzerwald übernehmen, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands. Das sieht ein neues Projekt vor, das Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) und ihre rheinland-pfälzische Kollegin Ulrike Höfken (Grüne) am Dienstag im südpfälzischen Sankt Martin auf den Weg brachten.

Demnach ist geplant, dass die Herden auf artenreichen Grünflächen weiden, die aufgrund von Aufforstungen, landwirtschaftlicher Nutzung oder anderen Gründen isoliert im Wald liegen. Zudem sollen zwischen den Grün- und Weideflächen neue Verbindungen beziehungsweise Hirtenwege entstehen. Auf diese Weise soll ein neues Triftwegenetz geschaffen werden - also Verbidungen zwischen Weideflächen, die für durchziehende Herden zahlreiche Fraßmöglichkeiten vorsehen.

Wiesen und Weiden seien wertvolle Lebensräume für seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten, sagte Schulze. „Wenn wir diese Landschaften erhalten wollen, sind die Wanderschäfer unsere wichtigsten Verbündeten.“ Höfken sagte: „Die Schäferei erhält die traditionelle Kulturlandschaft, fördert blütenreiche Wiesen und Insekten, stärkt die Vernetzung von Arten und Biotopen, schafft neue Lebensräume.“ Herden hätten früher einen Biotopverbund geschaffen, der für viele heute bedrohte Arten von großer Bedeutung gewesen sei.

Bis 2020 soll nun - auch mit den Menschen vor Ort - über Maßnahmen nachgedacht werden. Gibt es dann grünes Licht, kann eine zehnjährige Projektphase beginnen. Bund, Land und der Träger - der Bezirksverband Pfalz - stecken bis dahin fast zwei Millionen Euro in das Projekt.

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