Obrigheim:Vierter Atommüll-Transport in Vorbereitung

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Neckarwestheim (dpa/lsw) - Die Vorbereitungen für den nächsten Atommüll-Transport auf dem Neckar laufen. Nach Angaben des Energieversorgers EnBW sollen an diesem Dienstag leere Castor-Behälter zum Kernkraftwerk Obrigheim gebracht werden. Das Spezialschiff in Neckarwestheim sollte damit am Montag beladen werden. Das Manöver ist Teil der Vorbereitung für den vierten Transport von radioaktivem Atommüll auf dem Neckar.

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Neckarwestheim (dpa/lsw) - Die Vorbereitungen für den nächsten Atommüll-Transport auf dem Neckar laufen. Nach Angaben des Energieversorgers EnBW sollen an diesem Dienstag leere Castor-Behälter zum Kernkraftwerk Obrigheim gebracht werden. Das Spezialschiff in Neckarwestheim sollte damit am Montag beladen werden. Das Manöver ist Teil der Vorbereitung für den vierten Transport von radioaktivem Atommüll auf dem Neckar.

Nach der Beladung der Castoren mit den radioaktiven Brennelementen in Obrigheim soll das Spezialschiff zu seiner erneuten Fahrt nach Neckarwestheim starten. Dort soll der Atommüll wie schon bei den drei vorherigen Transporten in ein Zwischenlager gebracht werden. Wann genau der erneut umstrittene Transport stattfindet, teilte EnBW nicht mit. Kritiker warnen, die Transporte mit dem Atommüll seien eine Gefahr für Mensch und Umwelt. Begleitet von Protesten hatte das Spezialschiff mit drei beladenen Castor-Behältern am vergangenen Mittwoch in Neckarwestheim angelegt.

Die Vorgänge rund um diesen dritten Transport auf dem Neckar nahm das Bündnis „Neckar castorfrei“ am Montag zum Anlass, erneut Kritik zu üben. Die Umweltaktivisten warfen den Behörden unter anderem vor, die Polizeipräsenz sei „massiv verringert“ worden, was eine mögliche Gefährdung mit sich gebracht habe. So war es vier Aktivisten gelungen, im Neckar bei Gundelsheim (Kreis Heilbronn) zu schwimmen bevor das Spezialschiff ankam. Auch dass sich fünf AKW-Gegner auf einer nahen Brücke angekettet hatten, sei ein Beleg dafür, dass die Polizei Sicherheitsregeln „missachtet“ habe.

Die Polizei wies die Vorwürfe zurück, wollte sich aber nicht zur genauen Anzahl der Beamten äußern. Die Einsatzleitung in Göppingen verfolge ein flexibles Konzept, sagte ein Polizeisprecher. Dabei gehe es darum, dass ein Teil der Beamten spontan auf Situationen reagieren und schnellstmöglich vor Ort sein kann. „Der Einsatz war aus unserer Sicht erfolgreich, weder wurden Menschen gefährdet noch verletzt“, sagte der Sprecher.

Ein weiterer Vorwurf der Aktivisten lautet, die Messungen der radioaktiven Strahlung seien teilweise unzureichend gewesen. Ein Sprecher des baden-württembergischen Umweltministeriums wies das zurück. Die Werte lägen unter der natürlichen Strahlenbelastung. Bei Messungen würden geltende Vorschriften eingehalten. „Sie werden an den Stellen vorgenommen, an denen sich Personen aufhalten“, hieß es von dem Sprecher. Mit einem Messgerät habe man auch die Brücke in Gundelsheim während der Durchfahrt der Castoren im Blick gehabt, so dass die Strahlungswerte auch für die angeketteten Personen korrekt erfasst worden seien.

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