Umwelt:Natur in Wismarbucht und Salzhaff: Besserer Schutz nötig

Schwerin/Wismar (dpa/mv) - Die Lebensräume an der Küste der Wismarbucht und am Salzhaff müssen nach Ansicht des BUND besser geschützt werden. Durch touristische und industrielle Nutzung gerieten sie zunehmend in Bedrängnis, erklärte die Umweltorganisation. Die Zahl der Touristen in der Region habe in den vergangenen 20 Jahren um 50 bis 90 Prozent zugenommen, hieß es unter Berufung auf offizielle Zahlen des Landes.

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Schwerin/Wismar (dpa/mv) - Die Lebensräume an der Küste der Wismarbucht und am Salzhaff müssen nach Ansicht des BUND besser geschützt werden. Durch touristische und industrielle Nutzung gerieten sie zunehmend in Bedrängnis, erklärte die Umweltorganisation. Die Zahl der Touristen in der Region habe in den vergangenen 20 Jahren um 50 bis 90 Prozent zugenommen, hieß es unter Berufung auf offizielle Zahlen des Landes.

„An der Wismarbucht muss durch Ausweisung und Umsetzung von Schutzzonen für Seevögel und Meereslebensräume als amtliche Naturschutzgebiete ein Ausgleich für die erfolgte Industrialisierung und den Tourismusdruck geschaffen werden“, erklärte der BUND-Bundesvorsitzende Hubert Weiger.

Zwar sei die Wismarbucht als sogenanntes Natura-2000-Gebiet der EU klassifiziert, doch Schutzmaßnahmen seien trotz eines Managementplans nicht umgesetzt worden, bemängelt Weiger. Sollten besonders sensible Gebiete nicht besser geschützt werden, drohe aus BUND-Sicht ein Konflikt mit der EU-Kommission. Gegen Deutschland gebe es ohnehin schon ein Vertragsverletzungsverfahren, weil Natura-2000-Gebiete nicht ausreichend geschützt würden, darunter auch in Mecklenburg-Vorpommern.

An der Vogelschutzinsel Langenwerder, nördlich von Poel, würden mittlerweile Motorboote und Jetskis auch in streng geschützte Brutgebiete fahren. Dadurch würden nicht nur die Brutvögel extrem gestört, sondern auch die Seegraswiesen und Flachwasserbereiche beschädigt. „Das sind Nahrungsgründe und Fischbrutstuben“, sagte BUND-MV-Chefin Corinna Cwielag. Neben strengeren Naturschutzgebieten brauche es deshalb auch eine Kennzeichnung mit Tonnen, damit Touristen besser Abstand halten könnten, sagte sie.

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