Bonn:Spendenrückgang setzt Tierheime unter Druck

„Kleintierunterkünfte“ steht an einer Tür im Tierheim der Stadtwirtschaft Erfurt. (Foto: Martin Schutt/dpa)

Eine sinkende Spendenbereitschaft sorgt in vielen Thüringer Tierheimen und Tierschutzvereinen für Probleme. "Im Vergleich zum gleichen Zeitraum im vergangenen...

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Erfurt (dpa/th) - Eine sinkende Spendenbereitschaft sorgt in vielen Thüringer Tierheimen und Tierschutzvereinen für Probleme. „Im Vergleich zum gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr sind die Spenden um etwa 25 Prozent zurückgegangen“, sagte der Vorsitzende des Tierheimvereins Jena, René Glaser. Auch der Tierschutzverein Südthüringen, das Tierheim Erfurt, der Tierheimverein Wartburgkreis und das Tierheim Nordhausen melden einen Rückgang beim Spendenaufkommen.

Am höchsten sei die Spendenbereitschaft im ersten Jahr der Corona-Pandemie gewesen, seitdem sinke sie stetig, sagte René Glaser vom Tierheim Jena. Die Einrichtungen kämpften mit gestiegenen Preisen bei Artikeln des täglichen Bedarfs, aber auch mit explodierenden Heizkosten und Personalkosten. Außerdem sorge eine neue Gebührenverordnung für Tierärzte ab Oktober 2022 für Mehrausgaben.

Eigene Sparmaßnahmen und der Einsatz von ehrenamtlichen Helfern halten die Tierheime und Tierschutzvereine an vielen Orten derzeit über Wasser, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab. Vielerorts sind die Kapazitätsgrenzen aber erreicht.

Der Deutsche Tierschutzbund sieht dringenden Handlungsbedarf für die Politik: Kommunen und Städte müssten den Tierschutz stärker unterstützen, so die Forderung. Auf Bundesebene macht sich der Tierschutzbund für eine neue Heimtierschutzverordnung stark, die unter anderem regeln soll, wer Tiere unter welchen Voraussetzungen halten, züchten und verkaufen darf.

© dpa-infocom, dpa:220924-99-880275/2

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