Technik:Nürnberger Entwicklermesse zeigt Paket-Drohnen

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Nürnberg (dpa) - Der Anblick von Paket-Drohnen werde eines Tages so normal sein wie Postlaster auf den Straßen, meint Versandhändler Amazon. Bis dahin ist es aber noch ein bisschen hin - das wird auf der Nürnberger Entwicklermesse klar.

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Nürnberg (dpa) - Der Anblick von Paket-Drohnen werde eines Tages so normal sein wie Postlaster auf den Straßen, meint Versandhändler Amazon. Bis dahin ist es aber noch ein bisschen hin - das wird auf der Nürnberger Entwicklermesse klar.

Auf der Nürnberger Entwicklermesse „Developer Week“ (14. bis 17. Juli) haben Wissenschaftler Transport-Drohnen vorgestellt, mit denen zukünftig Päckchen ausgeliefert werden könnten. Bis zur Praxistauglichkeit dauert es allerdings nach Einschätzung der Fachleute noch. Es brauche weitere fünf bis zehn Jahre Forschung, bis die Drohnen tatsächlich Pakete zustellen könnten, sagte Mitentwickler Johann Schmalzer. „Die Modelle sind noch nicht vollständig technisch ausgereift“, sagte Schmalzer bei einem Testflug.

Gefeilt werden müsse beispielsweise an der Navigation der Flieger - momentan wichen sie noch bis zu zehn Meter vom Kurs ab. Für eine Paketzustellung müsste der Flug-Roboter aber zentimetergenau orten können. Und auch Wind und Wetter dürften den rund zwei Kilogramm schweren Drohnen heute noch Probleme machen.

Das größte Hindernis für Paket-Drohnen ist laut Schmalzer aber das Luftfahrt-Bundesamt mit seinen strengen Vorschriften. „Die Regeln sind wichtig“, sagte der 50-Jährige und verwies auf fehlgeleitete Drohnen, die in Triebwerke von Flugzeugen gelangen könnten.

Der weltweit größte Post- und Logistikkonzern Deutsche Post DHL hatte Anfang des Jahres deutlich gemacht, dass er die neue Technologie ernst nimmt. „Ich bin mir sicher, dass solche Drohnen in den USA in einigen Jahren fliegen werden“, sagte DHL-Brief-Vorstand Jürgen Gerdes damals. Auch der amerikanische Online-Versandhändler Amazon kündigte an, Pakete per Drohne ausliefern zu wollen. Jüngst beantragte Amazon bei der US-Luftfahrtbehörde FAA eine Erlaubnis zum Test von Drohnen an seinen Standorten.

Bereits heute gibt es nach Einschätzung des Modelltechnikers Schmalzer sinnvolle Einsatzbereiche für die Geräte. Kamera-Drohnen würden von Feuerwehren zur Branderkundung oder von Architekten für die Erstellung von Bebauungsplänen verwendet. Quadrocopter, deren Propeller im Viereck angeordnet sind, könnten künftig zur Rettung bei Lawinenunglücken oder Bergunfällen beitragen.

Die „Developer Week“, auf der die Drohne ihre Testrunde drehte, findet jährlich in Nürnberg statt. Sie ist nach Angaben der Organisatoren mit rund 1500 Teilnehmern eine der größten Konferenzen für unabhängige Software-Entwickler in Europa.

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