Raumfahrt:US-Rakete explodiert beim Start

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Ist nur sechs Sekunden nach dem Start explodiert: Der unbemannte US-Raumtransporter "Cygnus". (Foto: dpa)
  • Der unbemannte US-Raumtransporter Cygnus ist am Dienstag kurz nach dem Start explodiert. Die Ursache ist noch unklar.
  • Der Vorfall ereignete sich sechs Sekunden, nachdem die Rakete vom Weltraumbahnhof Walllops im US-Bundesstaat Virginia abgehoben war.
  • Der Raumfrachter sollte etwa 2,3 Tonnen Material zur internationalen Raumstation ISS bringen.

Unbemannter US-Raumfrachter Cygnus geht nach Start in Flammen auf

Der unbemannte US-Raumtransporter Cygnus ist am Dienstag Sekunden nach dem Start explodiert. Der Vorfall ereignete sich kurz, nachdem die Rakete im US-Bundesstaat Virginia gezündet worden war. Die Ursachen der Explosion sind nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa noch völlig unklar. Ganz offensichtlich seien die Triebstofftanks der Rakete explodiert.

Die Antares-Rakete startete zwar pünktlich um 18.22 Uhr (23.22 Uhr MEZ) vom Weltraumbahnhof Wallops im US-Bundesstaat Virginia, explodierte jedoch nur sechs Sekunden später und stürzte in einem riesigen Feuerball ins Meer und auf die Erde. Nach Angaben der Nasa gab es weder Tote noch Verletzte.

Die Cygnus-Rakete explodierte kurz nach dem Start im US-Bundesstaat Virginia. (Foto: dpa)

Es hätten sich keine unbedingt notwendigen Versorgungsgüter für die ISS-Besatzung an Bord der Cygnus befunden. "Die Mannschaft ist in keiner Gefahr", sagte der Nasa-Topmanager William Gerstenmaier bei einer Pressekonferenz gut drei Stunden nach der Explosion.

"Wir sind sehr enttäuscht", sagte Gerstenmaier. Das Unglück beweise erneut, "dass Raumfahrt ein harter Job ist", der nicht ohne Gefahren sei. Man sei aber optimistisch, die Ursachen des Unglücks herauszufinden und wieder zu fliegen.

2,2 Tonnen Material für die ISS

Der Raumfrachter des privaten Unternehmens "Orbital Sciences" sollte etwa 2300 Kilogramm Lebensmittel, Vorräte und wissenschaftliches Material zur internationalen Raumstation ISS bringen. Dort sind zurzeit sechs Raumfahrer stationiert. Drei von ihnen, darunter der Deutsche Alexander Gerst, sollen in zwei Wochen nach 165 Tagen auf der ISS zur Erde zurückkehren. Ihre Nachfolger, ein russischer Kosmonaut und zwei US-Astronauten, sollen zwei Wochen später auf der Raumstation eintreffen.

Private Unternehmen führen seit mehreren Jahren im Auftrag der Nasa Versorgungsflüge zur ISS aus, während die Astronauten mit russischen Sojus-Kapseln ins All gebracht werden. Die US-Raumfahrtbehörde stellte ihr eigenes Shuttle-Programm im Sommer 2011 nach drei Jahrzehnten vor allem aus Kostengründen ein, will aber wieder einsteigen - nicht zuletzt, um die derzeitige Abhängigkeit von Russland in der bemannten Raumfahrt zu beenden.

Bereits am Montagabend musste der Start abgebrochen werden

Cygnus ist eine unbemannte Flugeinheit, die nach einem Flug nicht wiederverwendet wird. Der Raumfrachter, der auf dem Rückweg von der ISS Müll befördert, verglüht beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre.

Erst am Montagabend (Ortszeit) musste ein Countdown nur zehn Minuten vor dem Start abgebrochen werden - nach Angaben der Nasa war ein Boot der Abschussrampe am Atlantikufer zu nahe gekommen.

© SZ.de/dpa/AFP/fie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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