Rostock (dpa/mv) - Mit dem ersten Stahlschnitt hat bei der Firma RST Rostock System-Technik der Bau von Großvorrichtungen für den Bau der europäischen Trägerrakete Ariane 6 begonnen. Dabei handele es sich um Hebevorrichtungen, Arbeitsplattformen oder Transportwagen, also nicht um Raketenteile selbst, teilte RST am Freitag mit.
Ohne diese Montagevorrichtungen und Spezialwerkzeuge könnte die Oberstufe der Ariane 6 in Bremen nicht gebaut werden, sagte der Geschäftsführer der ArianeGroup, Pierre Godart: „Wenn die ArianeGroup eine Werft für Raumschiffe wäre, dann liefert RST das Trockendock.“
An dem europäischen Großprojekt seien viele klein- und mittelständische Unternehmen beteiligt. RST habe sich bereits bei anderen Aufträgen in der Luft- und Raumfahrt als zuverlässig, flexibel sowie preisgünstig gezeigt.
RST habe für den Bau der Trägerrakete unter anderem einen großen Ring entwickelt, über den die Oberstufe unversehrt durch die Produktionshalle in Bremen bewegt werden kann, sagte RST-Geschäftsführer Martin Sauerschnig. Auch Sonderlösungen für Zugänge und Arbeitsplattformen sowie die Entwicklung der Verkabelung seien im Auftrag enthalten. Das Volumen für die Arbeiten liege im unteren einstelligen Millionenbereich, erklärte er.
Wirtschaftsstaatssekretär Stefan Rudolph (CDU) bezeichnete das Projekt als Paradebeispiel eines „Hidden Champions“ der Raumfahrt im Nordosten Deutschlands: „Somit startet zukünftig auch Know-how aus Mecklenburg-Vorpommern ins All“.
RST beschäftigt den Angaben zufolge an den Standorten Rostock und Hamburg rund 150 Mitarbeiter und ist seit mehr als 30 Jahren als Systemlieferant für die Raumfahrtindustrie tätig.