Psychologie:Neu, aber bitte nicht zu anders

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Ob Handymodell, Jeans mit hohem Bund oder Morgennebel: Das Neue ist flüchtig, deshalb ist der Bedarf daran auch so enorm. (Foto: mauritius images / BSIP SA / Ala)

Menschen gieren nach neuen Produkten, Erfahrungen, Zuständen. Gleichzeitig wecken Veränderungen Ängste und Beharrungskräfte - über das höchst ambivalente Verhältnis zum Neuen.

Von Sebastian Herrmann

Ende September entluden sich heftige Gewitter. Die Energiezellen verteilten sich weltweit über unzählige einzelne, lokal sehr eng definierte Orte. Die Ereignisse hatten sich angekündigt. Gewissheit stellte sich ein, als Tim Cook am 10. September in Kalifornien vor die Gläubigen trat und sprach. "Das", rief der Apple-Chef, während er auf die Bühne lief und eine winzige, aber effektvolle Pause einlegte, "ist das iPhone 11, die nächste iPhone-Generation." Applaus in den Rängen. "Es ist vollgepackt mit neuen großartigen Funktionen. Und hat ein unglaubliches neues Design." Das ist neu, das ist geil, hurra, hurra das neue iPhone. Kein anderer Konzern versteht sich so darauf, das Neue mit Pathos zu inszenieren. Und das Publikum ist gierig, wie überhaupt die Menschen scharf auf Neues sind, wenn es sich um begehrenswerte Produkte handelt.

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