Die Überlegung ist eigentlich einfach: Je später eine Kneipe oder Bar schließt, umso mehr Alkohol trinken die Gäste. Und je mehr Promille die Gehirne benebeln, umso mehr steigt die Bereitschaft zur Gewalt.
Diesen Zusammenhang haben jetzt die Soziologen Ingeborg Rossow und Thor Norström vom Norwegischen Institut für Alkohol- und Drogenforschung in Oslo statistisch erhärtet ( Addiction, online).
Eine Verschiebung der Sperrstunde führt pro Stunde nach hinten zu einer jeweils 17-prozentigen Zunahme der Gewalttaten.
Umgekehrt führt eine frühe Schließung zu einem entsprechenden Rückgang. Für ihre Studie analysierten die Forscher Daten aus 18 norwegischen Städten, die zwischen 2000 und 2010 ihre Sperrstunden entweder ein bis zwei Stunden verkürzt oder verlängert hatten.
Beim Abgleich mit den Polizeiregistern fand sich der deutliche Zusammenhang zwischen dem Zugang zu Alkohol und Prügeleien.
Entsprechend naheliegend seien die Folgerungen, sagt Norström: "Wenn man alkoholbedingte Schäden reduzieren will, muss man die Öffnungszeiten von Schanklokalen einschränken."
Dies sei jedoch ein Vorschlag, der in Norwegen von Alkohol-Produzenten und rechtsgerichteten Parteien vehement bekämpft werde.