Auf dem Höhepunkt der mittelalterlichen Pestepidemie vernichtete das Bakterium Yersinia pestis binnen fünf Jahren ein Drittel der Bevölkerung Europas. Noch immer ist unklar, was den Pesterreger im 14. Jahrhundert derart tödlich machte.
Einer Antwort zumindest näher gekommen ist das Forscherteam um Johannes Krause von der Universität Tübingen, das nun das Erbgut des Bakteriums entziffert hat ( Nature, online).
Dazu isolierten die Forscher Bakterien-DNS aus den Zähnen von Opfern des "Schwarzen Todes", die in London bestattet worden waren.
Spezielle Pestfriedhöfe und -hospitäler gab es damals überall in Europa.
Die aktuelle Studie bestätigt, dass alle heutigen Pestausbrüche auf Nachkommen jener Variante von Yersinia pestis zurückgehen, die vor über 600 Jahren wütete.
Dies hatten manche Forscher immer wieder bezweifelt, weil das Pestbakterium heute viel harmloser ist.