Erstmals seit 24 Jahren haben Wildbiologen wieder eine bislang unbekannte, fleischfressende Säugetierart entdeckt ( Systematics and Biodiversity, online).
Die Forscher tauften das Tier nach dem verstorbenen Amateur-Zoologen und Schriftsteller Gerald Durrell: Es heißt Salanoia durrelli.
Das einem Mungo ähnliche Tier ist nicht größer als eine Hauskatze, wiegt ein gutes halbes Kilo und hat ein getupftes braunes Fell sowie breite Pfoten und stark ausgeprägte Zähne.
Es ernährt sich vermutlich hauptsächlich von Krustentieren und Mollusken aus dem Alaotra-See im Nordosten Madagaskars, wo es bereits 2004 erstmals beim Schwimmen gesichtet wurde.
Anfangs war allerdings noch unklar, ob es sich nicht um eine bereits bekannte Mungo-Art handelt. Erst nachdem Taxonomen die Fotos des Tieres ausführlich mit ähnlichen Präparaten im Natural History Museum in London verglichen hatten, entschieden die Forscher, dass hier tatsächlich eine neue Art vorliegt.
So ungewöhnlich diese Entdeckung war, bleibt doch ungewiss, ob Salanoia durelli noch eine große Zukunft beschieden ist. "Die Sümpfe des Alaotra-Sees sind extrem von der sich ausbreitenden Landwirtschaft bedroht, von Brandrodung sowie invasiven Pflanzen und Fischen", warnt Studienautor Fidimalala Bruno Ralainasolo.
Erst vor einigen Monaten sei in genau diesem Gebiet eine seltene Vogelart ausgestorben, der Delacour-Zwergtaucher.
Ko-Autor Frank Hawkins von der Naturschutzorganisation Conservation International warnt daher: "Die neue Art ist wahrscheinlich der Fleischfresser mit dem kleinsten Lebensraum der Welt, und wahrscheinlich auch eine der gefährdetsten."