Naturschutz:Landesregierung hofft auf Standort für zweiten Nationalpark

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Ein Schild weisst auf den Nationalpark Eifel hin. (Foto: Federico Gambarini/dpa)

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Bei der Standortsuche für einen zweiten Nationalpark in Nordrhein-Westfalen hat das Land aus allen geeigneten Regionen erst einmal Absagen bekommen - allerdings könnten Bürgerentscheide die Situation noch einmal kippen.

Die schwarz-grüne Landesregierung hatte im vergangenen Jahr sechs Regionen benannt, die geeignet für einen Nationalpark sein könnten. Doch in allen Regionen lehnten politischen Gremien diese Idee erst einmal ab, wie eine Abfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

Vor allem CDU und FDP stellten sich in den Kreistagen gegen einen Nationalpark, während Grüne und SPD meist dafür waren. Nun könnten allerdings Bürgerentscheide noch einmal Bewegung in die Standortsuche bringen.

In Ostwestfalen-Lippe wird es zwei Bürgerentscheide zu einem möglichen Nationalpark Eggegebirge geben. In den Kreisen Höxter und Paderborn waren Bürgerbegehren gegen die Ablehnung durch die Kreistage erfolgreich, nun stimmen die Menschen in Bürgerentscheiden als nächstes per Briefwahl ab. Mitte Juni soll ein Ergebnis feststehen.

Auch beim Reichswald in Kleve am Niederrhein will eine Initiative die Ablehnung durch den Kreistag noch kippen. Bis Ende Juli müssen die Initiatoren rund 10 600 Unterschriften zusammen bekommen, damit ein Bürgerbegehren erfolgreich wäre. Dann müsste sich der Kreistag noch einmal mit der Nationalpark-Bewerbung beschäftigen. Sollte das Kommunalparlament noch einmal gegen eine Bewerbung stimmen, hätten auch die Wählerinnen und Wähler im Kreis Kleve bei einem Bürgerentscheid das letzte Wort.

Aus den übrigen vier Regionen ist keine Nationalpark-Bewerbung zu erwarten.

Vor allem Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) wirbt seit Monaten vehement für einen zweiten Nationalpark im Land. In einem solchen Gebiet genießt die Natur größtmöglichen Schutz. Kritiker hingegen fürchten durch einen Nationalpark Einschränkungen für die örtliche Wirtschaft. Die Landesregierung hatte bereits betont, dass sie keiner Region einen Nationalpark aufzwingen werde. „Die Idee eines Nationalparks wird erst durch die Menschen vor Ort mit Leben gefüllt“, betonte Krischer. Bislang gibt es in NRW einen Nationalpark in der Eifel.

© dpa-infocom, dpa:240428-99-837115/2

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