Hilpoltstein:Halloween im Frühsommer - dank Gespinstmotte

Hilpoltstein (dpa/lby) - Sie überziehen Bäume und Sträucher mit silbrig-glänzenden Gespinsten - Vogelschützer halten die derzeit in Parks und Gärten verstärkt auftretenden Gespinstmotten dennoch für harmlos. Auf keinen Fall sollten besorgte Gartenbesitzer mit der Giftspritze gegen die Raupen vorgehen, warnte der Landesbund für Vogelschutz (LBV) am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Denn mit dem Gift vernichte man zugleich die natürlichen Feinde der Gespinstmotte - neben Insekten auch Vögel.

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Hilpoltstein (dpa/lby) - Sie überziehen Bäume und Sträucher mit silbrig-glänzenden Gespinsten - Vogelschützer halten die derzeit in Parks und Gärten verstärkt auftretenden Gespinstmotten dennoch für harmlos. Auf keinen Fall sollten besorgte Gartenbesitzer mit der Giftspritze gegen die Raupen vorgehen, warnte der Landesbund für Vogelschutz (LBV) am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Denn mit dem Gift vernichte man zugleich die natürlichen Feinde der Gespinstmotte - neben Insekten auch Vögel.

„Zahlreiche Vogelarten verwenden die Raupen nämlich als Nahrung für die Aufzucht ihrer Jungvögel“, berichtete LBV-Insekten-Expertin Gisela Merkel-Wallner. Insgesamt habe die Gespinstmotte 80 natürliche Feinde. Vor ihnen versuche sich die Gespinstmotte mit dem aufwendigen Gespinst zu schützen. Unter ihrem Schutz fressen die Raupen die Blätter der Gehölze oft vollständig ab. Befallen werden von der Gespinstmotte vor allem die Traubenkirsche, aber auch Weißdorn, Pfaffenhüttchen, Pappeln oder Weiden.

Den befallenen Bäumen und Sträuchern schade der Kahlfraß allerdings nicht. Sie trieben vielmehr Ende Juni erneut aus, trügen aber in dem Jahr keine Früchte mehr. Zu diesem Zeitpunkt hätten sich die Raupen bereits verpuppt oder die Falter seien bereits ausgeflogen, berichtet die LBV-Insekten-Expertin. Von den silbrigen Gespinsten sei bald nichts mehr zu erkennen. Obstbäume seien nur in Ausnahmefällen befallen. Wenn doch, dann sei rasches Handeln gefragt. Gartenbesitzer sollten dann am besten noch vor dem Ausbilden des Gespinsts die Tiere absammeln, rät Merkel-Wallner.

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