Naturschutz - Berlin:Straßenbäume: Trotz Spenden ist der Bestand geschrumpft

Berlin (dpa/bb) - Baumpflege ist teuer. Rund 2000 Euro kostet sie in Berlin in den ersten drei Jahren für ein neugepflanztes Exemplar an einer der Straßen in der Hauptstadt. In diesem Frühjahr kommen nun 600 neue Bäume in den Boden - finanziert von Privatleuten und Firmen, die 500 Euro je Baum gespendet haben. Seit 2012 wurden mit Hilfe von Spenden rund 9500 Bäume gepflanzt, wie Derk Ehlert von der Senatsverwaltung für Umwelt mitteilte.

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Berlin (dpa/bb) - Baumpflege ist teuer. Rund 2000 Euro kostet sie in Berlin in den ersten drei Jahren für ein neugepflanztes Exemplar an einer der Straßen in der Hauptstadt. In diesem Frühjahr kommen nun 600 neue Bäume in den Boden - finanziert von Privatleuten und Firmen, die 500 Euro je Baum gespendet haben. Seit 2012 wurden mit Hilfe von Spenden rund 9500 Bäume gepflanzt, wie Derk Ehlert von der Senatsverwaltung für Umwelt mitteilte.

Trotzdem reicht das laut Verwaltung nicht, um den Rückgang des Bestandes zu stoppen. Allein im vergangenen Jahr wurden rund 6200 Bäume gefällt, während nur etwa 2100 neue gepflanzt wurden. Die Säge angesetzt werde etwa, um Platz für Bauarbeiten zu schaffen. Aber auch Stürme oder Starkregen greifen gerade alte Bäume so an, dass sie weg müssen.

Laut Angaben gibt es in der Hauptstadt mehr als 430 000 Straßenbäume. Der Bestand geht seit 2014 zurück. Dennoch stehen derzeit mehr Bäume an den Straßen der Hauptstadt als noch vor zehn Jahren (2008 knapp 428 500 Bäume).

Stadtbäume haben laut Ehlert eine geringere Lebenserwartung als Waldbäume. Die Wurzeln könnten sich im engen Bereich an befestigten Straßen nicht so gut ausbreiten. Das schwäche die Vitalität und mache die Bäume anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.

Hinzu komme, dass den Bezirksämtern häufig das Fachpersonal für die aufwendige Pflege fehle, so Ehlert. Nach einer früheren Analyse des Pflanzenschutzamtes machen zudem tierische Schädlinge und Pilze den Berliner Bäumen zu schaffen. Auch der trockene Sommer 2018 hat nach Angaben des Experten am Stadtgrün seine Spuren hinterlassen.

Vermutlich durch den Klimawandel sei auch eine Pilzkrankheit ausgelöst worden, die besonders ältere Platanen angreife. Auch der Borkenkäfer mache sich zunehmend in Berlin breit. Betroffen seien bereits geschwächte Nadelbäume sowie vereinzelt Eichen, Rotdorn und Linden.

Nach Angaben der Umweltverwaltung bekamen die Bezirke seit 2017 fast 14 Millionen Euro an Sondermitteln. Das Geld sei für die Beseitigung von Sturmschäden, Baumpflege, Bewässerungen im Extremsommer 2018 sowie für Nachpflanzungen verwendet worden. Weitere 2 Millionen Euro seien jeweils für die Jahre 2020 und 2021 im Haushalt vorgesehen, um künftig schneller auf extremes Wetter reagieren zu können.

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