Methadon:Umkämpfte Hoffnung

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Ein Krankenpfleger wechselt eine Kanüle zur künstlichen Ernährung eines an Darmkrebs erkrankten Patienten. (Foto: Arno Burgi /dpa (M))

Seit Methadon als Mittel der Krebstherapie ins Gespräch gebracht wurde, ist das Verhältnis zwischen Arzt und Patient beschädigt: Viele Kranke fragen das Medikament nach - dabei ist dessen Wirksamkeit noch nicht ausreichend belegt.

Von Werner Bartens

Die tief greifenden Nebenwirkungen sind auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen. Körperlich spüren die Patienten wenig, ihnen ist kaum etwas anzumerken. Trotzdem steht den Kranken künftig eines der wichtigsten Heilmittel nicht mehr zur Verfügung: das Vertrauen in ihren Arzt. "Das Schlimmste an diesem Hype ums Methadon ist es, dass dadurch das Arzt-Patienten-Verhältnis zerstört wird", sagt Christoph Rochlitz, Chef der Krebsmedizin am Universitätsspital Basel. "Es kommt regelrecht zu Kämpfen zwischen Arzt und Patient und du bist plötzlich der Böse als Arzt, weil die Kranken argwöhnen, du würdest ihnen etwas vorenthalten."

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