Korallenbleiche:Korallensterben am Great Barrier Reef so schlimm wie nie

Farbverlust: Über Tausende von Jahren wuchs das Great Barrier Reef. Nun ist es in weiten Teilen blass. (Foto: Matt Curnock/AFP)

Von der jüngsten Korallenbleiche wurde das größte Riff der Erde schwerer getroffen als je zuvor. Doch immerhin: Im Süden sind die Korallen weitgehend intakt geblieben.

Das Great Barrier Reef in Australien hat in diesem Jahr die schlimmste je erfasste Korallenbleiche erlebt. In einer 700 Quadratkilometer großen Region im nördlichen Teil des Riffs seien zwei Drittel der Korallen abgestorben, teilten Forscher der James-Cook-Universität im Bundesstaat Queensland am Dienstag mit.

Steinkorallen sind normalerweise eine Lebensgemeinschaft aus Polypen und Algen. In Stresssituationen, wozu auch hohe Wassertemperaturen zählen, können die farbigen Algen Gifte produzieren. Daraufhin werden sie von ihren Wirten abgestoßen, und die Korallen bleichen aus. Ohne die Algen können sie auf Dauer jedoch nicht überleben und sterben ab.

Ursache der Bleiche am Great Barrier Reef sei der Klimawandel, sagte David Wachenfeld von der Meerespark-Behörde GBRMPA. In diesem Jahr habe das Klimaphänomen El Niño die Temperaturen zusätzlich steigen lassen. Die Region im Norden war bisher der intakteste Teil des Riffs, sie war nur wenig von früheren Bleichen betroffen. Nun jedoch wurde sie schwer geschädigt, es kann viele Jahre dauern, bis sich neue Korallen ansiedeln.

Vor Cairns und weiter südlich, wo die meisten Touristenboote starten, starben nur sechs Prozent der Korallen. Am Donnerstag will Australiens Regierung neue Schutzmaßnahmen für das Riff vorstellen.

© SZ vom 30.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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