Klimawandel:Kohlendioxidausstoß größer als je zuvor

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Rauch aus einem Blockheizkraftwerk (Foto: dpa)

Trotz der Gefahren des Klimawandels geht der Ausstoß von Kohlendioxid nicht nur weiter wie bisher - die Menge war 2012 sogar um 2,1 Prozent größer als im Jahr zuvor. Immerhin nehmen die Emissionen damit weniger stark zu als im Durchschnitt des vergangenen Jahrzehnts.

Von Christopher Schrader

Der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid ist im Jahr 2012 gestiegen. Um 2,1 Prozent mehr CO2 als 2011 setzten Industrie, Gewerbe und Haushalte frei, insgesamt 35,7 Milliarden Tonnen. Weitere 3,3 Milliarden Tonnen wurden emittiert, weil sich die Nutzung von Landflächen verändert hat.

Diese Bilanz erstellt jedes Jahr das Global Carbon Project, eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern um Corinne Le Quéré von der University of East Anglia.

Der Anstieg ist 2012 geringer ausgefallen als im Durchschnitt des vergangenen Jahrzehnts. Auch für 2013 erwarten die Experten eine Zunahme um 2,1 Prozent.

Kohle ist der Brennstoff, der das meiste Kohlendioxid freisetzt: 43 Prozent. 33 Prozent stammen aus dem Verbrauch von Öl, 18 Prozent aus Erdgas. Die Zementproduktion ist für fünf Prozent verantwortlich, weil abgesehen vom Energieverbrauch auch bei der Umwandlung von Kalkstein auf chemischem Wege CO2 entsteht.

Wie seit einigen Jahren ist China der größte Emittent: 27 Prozent des CO2 stieg 2012 dort aus Schornsteinen, 14 Prozent in den USA und zehn Prozent in der Europäischen Union.

Die Experten haben in einer zweiten Rechnung die Emissionen dem Land zugeordnet, das die produzierten Waren schließlich verbrauchte. Chinesische Verbraucher waren demnach für 22 Prozent der Emissionen verantwortlich, Amerikaner für 17 und Europäer für 14 Prozent. Allerdings leben in China 500 Millionen Menschen mehr als in den beiden anderen Wirtschaftsräumen zusammen.

Ähnliche Zahlen hatten vor Kurzem die niederländische Umweltagentur und Forscher der Europäischen Union vorgelegt. Sie hatten allerdings nur ein einprozentiges Wachstum für 2012 ermittelt. Die Unterschiede zwischen den Datenwerken erklären Experten mit dem Schaltjahr 2012 und Unsicherheiten in den Statistiken zu China.

© SZ vom 20.11.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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