Klima:Weil sieht Klebe-Aktionen von Klimaaktivisten kritisch

Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident von Niedersachsen. (Foto: Michael Matthey/dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Hannover (dpa/lni) - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sieht Klebe-Aktionen von Klimaaktivisten wie der Letzten Generation kritisch. „Das ist eine kleine Gruppe. Und ich glaube, die leistet dem Klimaschutz gerade einen Bärendienst“, sagt der SPD-Politiker in einem am Freitag veröffentlichten Sommerinterview des NDR. Es gebe so viel Ärger und Aggressionen, dass der Protest dem berechtigten Anliegen nicht nütze, sagte Weil.

Er verstehe, wenn junge Menschen ungeduldig seien, betonte der Ministerpräsident. Aber Maßnahmen gegen den Klimawandel bräuchten Zeit - und die Akzeptanz der Gesellschaft: „Diejenigen, die glauben, wir könnten mal eben den Stecker ziehen, die täuschen sich einfach. Und vor allem: Sie werden erleben, dass viele Menschen in der Gesellschaft nicht mitziehen.“

Auch in Niedersachsen werden immer wieder Straßen von Klimaaktivisten blockiert. Mitte Juli etwa in Braunschweig, Oldenburg und Göttingen.

Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) hatte sich im Februar mit der Letzten Generation auf ein Ende der sogenannten Klebeproteste in der Stadt geeinigt. Die Aktivisten der Letzten Generation hätten ein Anliegen, das im Ziel richtig sei. Die Methoden seien jedoch umstritten, sagte er damals. Onay wurde gebeten, die Forderung nach einem Gesellschaftsrat in Form eines Briefes an die demokratischen Fraktionen des Bundestags zu unterstützen.

Das tat der Oberbürgermeister. Im Gegenzug beendete die Letzte Generation ihre Straßenblockaden in der Stadt. Diesen Schritt hatten andere Politiker sowie Verbände deutlich kritisiert. Onay hatte seine Entscheidung jüngst erneut verteidigt.

© dpa-infocom, dpa:230728-99-571526/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: