Homberg (Ohm):Aktion im Dannenröder Forst: Aktivisten fordern Rodungsstopp

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Die Polizei geht im Dannenröder Forst gegen Demonstranten vor. (Foto: Tobias Hirsch/dpa/Archivbild)

Mit einer weiteren Blockadeaktion haben Aktivisten am Sonntag im Dannenröder Forst gegen die Rodungen für den umstrittenen Weiterbau der Autobahn 49 in...

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Homberg (dpa/lhe) - Mit einer weiteren Blockadeaktion haben Aktivisten am Sonntag im Dannenröder Forst gegen die Rodungen für den umstrittenen Weiterbau der Autobahn 49 in Mittelhessen protestiert. Nach Angaben einer Sprecherin des Bündnisses „Ende Gelände“ zogen rund 250 teils in weiße Anzüge gekleidete Menschen am Morgen in das Waldstück, um dort die Räumungs- und Rodungsarbeiten zu blockieren. Sie trugen ein Transparent bei sich mit dem Schriftzug „Mischwald statt Staatsgewalt“.

„Im Danni sehen wir die Realität schwarz-grüner Klimazerstörung“ erklärte Ende Gelände-Sprecherin Ronja Weil. Mit der Aktion schließe man sich dem Protest des Bündnisses „Wald statt Asphalt“ und der lokalen Initiative „Keine A49“ an. Bei der Polizei waren zunächst keine Angaben zu der Teilnehmerzahl zu erhalten. Aus Rücksicht auf Totensonntag fanden nach Polizeiangaben an dem Tag keine Rodungsarbeiten statt.

Im Dannenröder Forst bei Homberg/Ohm (Vogelsbergkreis) sollen auf einer Fläche von 27 Hektar Bäume für den Lückenschluss der A49 gefällt werden, ein Drittel davon ist nach Angaben der Projektgesellschaft Deges bereits gerodet. Die Autobahn soll nach der Fertigstellung Kassel und Gießen direkter miteinander verbinden. Aus Protest gegen die Baumfällungen halten Aktivisten das Waldstück seit mehr als einem Jahr besetzt.

Bei den Räumungen und Rodungen hatte sich die Lage nach mehreren Zwischenfällen zuletzt zugespitzt. Am Samstagmorgen war eine weitere Aktivistin bei einem Sturz von einer in vier bis sechs Metern Höhe mit Seilen an Bäumen befestigten Holzpalette schwer verletzt worden, wie die Polizei mitteilte. Zudem kam nach ihren Agaben bei der Bergung zweier Aktivisten, die sich am Freitag in 20 bis 25 Meter Höhe mit Seilen gesichert auf einer Plattform aneinandergeklammert hätten, ein Elektroimpulsgerät zum Einsatz.

Bereits am 15. November war es zum Absturz einer Aktivistin von einem hochbeinigen Gestell gekommen. Verantwortlich dafür soll laut der Staatsanwaltschaft Gießen ein Polizist gewesen sein, der zuvor ein Seil durchtrennt habe, das mit dem Gestell verbunden gewesen sei. Die Verbindung soll für den Beamten nicht erkennbar gewesen sein. Die Demonstranten haben der Polizei wiederholt vorgeworfen, bei den Räumungen Menschenleben zu gefährden.

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