Neubrandenburg:Gedenken an Wehrmachts- und NKWD-Lager

Neubrandenburg (dpa/mv) - Die Stadt Neubrandenburg erinnert heute mit einer Gedenkveranstaltung an die Geschichte von Fünfeichen als NS-Kriegsgefangenenlager und ab 1945 als Internierungslager des Sowjet-Geheimdienstes NKWD. Anlass ist die Schließung des Lagerstandortes im Herbst vor 70 Jahren. Zu der Veranstaltung werden rund 300 Teilnehmer, darunter Gäste aus Italien, Polen und Georgien sowie Überlebende der Lager erwartet. Die Gedenkrede soll Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU) halten. Zudem werde das neu aufgestellte "Gestützte Holzkreuz" als Wahrzeichen der Mahn- und Gedenkstätte eingeweiht.

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Neubrandenburg (dpa/mv) - Die Stadt Neubrandenburg erinnert heute mit einer Gedenkveranstaltung an die Geschichte von Fünfeichen als NS-Kriegsgefangenenlager und ab 1945 als Internierungslager des Sowjet-Geheimdienstes NKWD. Anlass ist die Schließung des Lagerstandortes im Herbst vor 70 Jahren. Zu der Veranstaltung werden rund 300 Teilnehmer, darunter Gäste aus Italien, Polen und Georgien sowie Überlebende der Lager erwartet. Die Gedenkrede soll Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU) halten. Zudem werde das neu aufgestellte „Gestützte Holzkreuz“ als Wahrzeichen der Mahn- und Gedenkstätte eingeweiht.

Fünfeichen war von 1939 bis 1945 das erste Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht für das damalige Pommern und Mecklenburg. Von 1945 bis 1948 war Fünfeichen eines der größten NKWD-Lager in Ostdeutschland. Im Kriegsgefangenenlager wurden 120 000 Soldaten aus elf Nationen eingesperrt. Dabei kamen rund 5600 Gefangene aus etlichen Staaten ums Leben, darunter rund 5200 Rotarmisten. An sie erinnern Gräberfelder und Namenstafeln.

Von 1945 bis 1948 wurden von der NKWD etwa 15 000 Deutsche in den meisten Fällen unschuldig und ohne Gerichtsverfahren eingesperrt. Etwa 5000 Menschen starben an Hunger, Krankheiten oder auch Folgen von Misshandlungen. Hunderte kamen nach Sibirien. Überlebende mussten in der DDR darüber schweigen, erst nach 1990 wurde ihr Schicksal öffentlich und aufgearbeitet. In Ostdeutschland gab es zehn solcher Lager, etwa in Sachsenhausen, Torgau und Buchenwald.

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