Hamburg:Virtuelles Gedenken zum 75. Jahrestag des Kriegsendes

Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister von Hamburg, spricht auf einer Pressekonferenz. (Foto: Ulrich Perrey/dpa)

Statt einer internationalen Gedenkfeier zum 75. Jahrestag des Kriegsendes plant die KZ-Gedenkstätte in Hamburg-Neuengamme wegen der Corona-Epidemie nur ein...

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Hamburg (dpa/lno) - Statt einer internationalen Gedenkfeier zum 75. Jahrestag des Kriegsendes plant die KZ-Gedenkstätte in Hamburg-Neuengamme wegen der Corona-Epidemie nur ein virtuelles Erinnern. Überlebende und deren Angehörige aus Belgien, Schweden, Spanien, den USA und Weißrussland wollen sich mit kurzen Videobotschaften beteiligen. Sie sollen zusammen mit Beiträgen von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), Schleswig-Holsteins Kultusministerin Karin Prien (CDU) und weiteren Politikern am 3. Mai auf der Internetseite der Gedenkstätte abrufbar sein, wie eine Sprecherin am Dienstag mitteilte.

„Es ist für uns sehr schmerzhaft, dass wir zum 75. Jahrestag der Befreiung keine Gedenkveranstaltung durchführen können“, sagte der Leiter der Gedenkstätte, Oliver von Wrochem. Die Veranstaltung solle im kommenden Jahr nachgeholt werden. Die digitalen Botschaften zum 75. Jahrestag der Befreiung seien ein wichtiges Zeichen für die Verbundenheit im Gedenken über nationale Grenzen hinweg.

Die Stiftung Hamburger Gedenkstätten will ab dieser Woche auf Instagram und Facebook Livestreams anbieten. Zum Auftakt wollen am Donnerstag um 13.00 Uhr Stiftungsvorstand Prof. Detlef Garbe und Gedenkstättenleiter von Wrochem über die Bedeutung des 75. Jahrestags der Befreiung sprechen.

Der 3. Mai 1945 bedeutete für die Überlebenden die Befreiung aus der Gewalt der SS, teilte die Gedenkstätte mit. Am selben Tag starben jedoch fast 7000 Häftlinge nach einem britischen Luftangriff auf KZ-Schiffe in der Lübecker Bucht. Die SS hatte die Gefangenen an Bord der „Cap Arcona“ und der „Thielbek“ gebracht. Was mit ihnen geschehen sollte, ist nicht geklärt. Ebenfalls am 3. Mai 1945 besetzten britische Truppen nach Verhandlungen kampflos Hamburg.

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