Emmerthal:NS-Erinnerungsort: Gemeinderat will Bürgerbefragung

Emmerthal (dpa/lni) - Das Vorhaben, aus der früheren Nazi-Propagandastätte Bückeberg einen Lernort zu machen, trifft weiter auf Widerstand bei den Anwohnern. Die Mehrheit des Emmerthaler Gemeinderates stimmte am Donnerstagabend dafür, zu dem Thema eine Bürgerbefragung zu starten. Dabei unterstützte die Fraktion der CDU und Freien Wähler (FWE) einen Antrag der AfD. Zudem beschloss der Rat einen Antrag der CDU/FWE-Fraktion, den Hang in seinem derzeitigen Zustand zu erhalten und nur zwei Hinweistafeln aufzustellen. Das Ergebnis der Einwohnerbefragung hätte aber keine rechtliche Bindung, sagte Emmerthals Bürgermeister Andreas Grossmann (SPD) am Freitag.

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Emmerthal (dpa/lni) - Das Vorhaben, aus der früheren Nazi-Propagandastätte Bückeberg einen Lernort zu machen, trifft weiter auf Widerstand bei den Anwohnern. Die Mehrheit des Emmerthaler Gemeinderates stimmte am Donnerstagabend dafür, zu dem Thema eine Bürgerbefragung zu starten. Dabei unterstützte die Fraktion der CDU und Freien Wähler (FWE) einen Antrag der AfD. Zudem beschloss der Rat einen Antrag der CDU/FWE-Fraktion, den Hang in seinem derzeitigen Zustand zu erhalten und nur zwei Hinweistafeln aufzustellen. Das Ergebnis der Einwohnerbefragung hätte aber keine rechtliche Bindung, sagte Emmerthals Bürgermeister Andreas Grossmann (SPD) am Freitag.

Der Verein für regionale Kultur und Zeitgeschichte plant gemeinsam mit dem Landkreis Hameln-Pyrmont, aus dem Bückeberg einen Dokumentations- und Lernort zu machen. Das Konzept mit Graswegen und acht Informationsinseln sowie einem wissenschaftlichen Leiter kostet rund 450 000 Euro. Für mehr als die Hälfte der Summe gibt es nach Vereinsangaben schon Finanzierungszusagen von Stiftungen. Das Projekt steht am 13. März zur Abstimmung im Kreistag.

„Es wäre wünschenswert, wenn der Kreistag fraktionsübergreifend mit großer Mehrheit für das Projekt stimmte“, sagte der Vorsitzende der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, Jens-Christian Wagner. Das sei nicht sicher. Die Fraktionen von AfD und CDU hätten beantragt, die Finanzierung des Projektes zumindest vorerst zu stoppen.

Beim „Reichserntedankfest“ am Bückeberg jubelten Hunderttausende zwischen 1933 und 1937 Adolf Hitler zu. Der von Hitler-Architekt Albert Speer gestaltete Festplatz war ein zentraler Propagandaort der Nationalsozialisten.

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