Berlin:„Spiegel“: Sohn von Benno Ohnesorg fordert Entschuldigung

Berlin (dpa/bb) - 50 Jahre nach dem tödlichen Schuss auf den Studenten Benno Ohnesorg in Berlin hat sich dessen Sohn einem Medienbericht zufolge kritisch über Berliner Senat und Polizei geäußert. "Ich finde es schwer erträglich, dass die Berliner Polizei und der Senat das vertuscht und bis heute nicht aufgearbeitet haben", sagte Lukas Ohnesorg dem Magazin "Der Spiegel". "Ich bestehe auf einer Entschuldigung und Entschädigung". Er würde es begrüßen, wenn in Berlin ein Platz nach seinem Vater benannt werden würde.

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Berlin (dpa/bb) - 50 Jahre nach dem tödlichen Schuss auf den Studenten Benno Ohnesorg in Berlin hat sich dessen Sohn einem Medienbericht zufolge kritisch über Berliner Senat und Polizei geäußert. „Ich finde es schwer erträglich, dass die Berliner Polizei und der Senat das vertuscht und bis heute nicht aufgearbeitet haben“, sagte Lukas Ohnesorg dem Magazin „Der Spiegel“. „Ich bestehe auf einer Entschuldigung und Entschädigung“. Er würde es begrüßen, wenn in Berlin ein Platz nach seinem Vater benannt werden würde.

Benno Ohnesorg war am 2. Juni 1967 von dem Polizisten Karl-Heinz Kurras bei Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei nach einer Protestaktion gegen den Berlin-Besuch des Schahs von Persien erschossen worden. Kurras wurde später vor Gericht freigesprochen. Zur Erinnerung an Benno Ohnesorg gibt es in Berlin an der Deutschen Oper ein Bronzerelief mit Gedenktafel.

Die Berliner Polizei kündigte am Freitag eine Ausstellung mit polizeilichen Fotos und Filmaufnahmen jenes Einsatzes an. Das sei als ein Stück Aufarbeitung und Signal zu sehen, sagte Behördensprecher Winfried Wenzel auf dpa-Anfrage. Die Schau eröffnet am 1. Juni in der Polizeihistorischen Sammlung. In der Ankündigung heißt es, der Tod Ohnesorgs bleibe auch nach 50 Jahren das schwarze Kapitel der Polizei und mahne zu Verantwortung und Offenheit.

Die Senatskanzlei gab am Freitag zunächst keine Stellungnahme zu den Vorwürfen Lukas Ohnesorgs ab.

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