Berlin:Historiker Wolfgang Leonhard wäre 100 Jahre alt geworden

Der Kommunismus-Experte und Publizist Wolfgang Leonhard. (Foto: picture alliance / dpa/Archivbild)

Er war zunächst ein begeisterter Kommunist, Helfer der DDR-Gründer und später ein ausgewiesener Kritiker der Sowjetunion: Der vor knapp sieben Jahren gestorbene...

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Manderscheid (dpa) - Er war zunächst ein begeisterter Kommunist, Helfer der DDR-Gründer und später ein ausgewiesener Kritiker der Sowjetunion: Der vor knapp sieben Jahren gestorbene Historiker und Publizist Wolfgang Leonhard wäre an diesem Freitag (16. April) 100 Jahre alt geworden. Er lebte die letzten Jahre in seinem Haus in Manderscheid in der Eifel - und war als Russlandexperte und wichtiger Zeitzeuge bis ins hohe Alter sehr gefragt.

„Sein außergewöhnliches Wirken bleibt unvergessen“, sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) anlässlich des Jahrestages zur Würdigung von Leonhard. „Wolfgang Leonhard war ein herausragender Historiker und wichtiger Zeitzeuge der deutschen Geschichte. Seine kritische Beleuchtung der Vergangenheit war stets auch eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Erleben.“

Leonhard war der letzte Zeitzeuge aus dem innersten Führungskreis der deutschen Kommunisten, der nach 1945 die Gründung der DDR vorbereitete. Seine Wandlung vom begeisterten Kommunisten zum Sowjetkritiker beschrieb er 1955 in dem Bestseller „Die Revolution entlässt ihre Kinder“. Leonhard lehrte 21 Jahre lang bis 1987 als Professor an der US-Eliteuniversität Yale über die Sowjetunion und den Kommunismus.

Der in Wien geborene und in Moskau aufgewachsene Leonhard war am 17. August 2014 nach schwerer Krankheit in der Eifel gestorben. In Gedenken ist nach Angaben der Witwe Elke Leonhard am 3. Mai eine Veranstaltung in Berlin geplant.

© dpa-infocom, dpa:210414-99-195348/2

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