Archäologie - Halle (Saale):Jahrtausende alte "Schamanin" zurück im Landesmuseum Halle

Archäologie
Restaurator Heiko Breuer (l) und Landesarchäologe Harald Meller begutachten in der Werkstatt Fragmente einer Maske aus Hirschgeweih. Foto: Hendrik Schmidt/dpa (Foto: dpa)

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Halle (dpa/sa) - Die sterblichen Überreste der vor rund 9000 Jahren gestorbenen Schamanin von Bad Dürrenberg sind wieder zurück in der Dauerausstellung des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle. Zuletzt war der archäologische Fund in einer Ausstellung in London zu sehen, wie ein Sprecher des Museums am Montag mitteilte. Das Grab der Frau wurde laut Museum 1934 zufällig bei Kanalarbeiten in Bad Dürrenberg entdeckt. 2019 fanden Archäologen weitere Knochen, die einem Kind zugeordnet wurden.

Experten gehen davon aus, dass es sich um das älteste sicher nachweisbare Schamaninnengrab der Welt handelt, wie Landesarchäologe Harald Meller sagte. Die Frau wurde nach Erkenntnissen der Wissenschaftler etwa 30 bis 35 Jahre alt. In ihren Armen hielt sie einen Säugling. Forscher des Max-Planck-Instituts für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig fanden den Angaben zufolge heraus, dass das Kind ein Junge, aber nicht der Sohn der Frau war. Das Landesmuseum plant eine Sonderschau zur Schamanin von Bad Dürrenberg.

In Halle ist seit Kurzem auch die rund 3600 Jahre alten "Himmelsscheibe von Nebra" wieder zu sehen, die ebenfalls in London gezeigt wurde. Die Bronzescheibe mit Goldauflagen gilt weltweit als die älteste Darstellung konkreter Himmelsphänomene. 2013 wurde sie in das Register Weltdokumentenerbe der Menschheit ("Memory of the World") der UN-Kulturorganisation Unesco aufgenommen. Das Landesmuseum zeigt in seiner Dauerschau rund 8000 Funde.

© dpa-infocom, dpa:221024-99-241280/2

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