Abfall - Stuttgart:Im Südwesten gibt es erneut weniger Haus- und Sperrmüll

Stuttgart (dpa/lsw) - Der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) fordert von der Lebensmittelindustrie, auf überflüssige Verpackungen zu verzichten. "Nicht alles muss verpackt werden. Eine Tomate hat eine Schale", sagte der Grünen-Politiker am Montag in Stuttgart bei der Vorstellung der Abfallbilanz für das Jahr 2017. Es seien alle Maßnahmen sinnvoll, die Abfall verringerten. Er unterstütze die EU-Pläne zum Verbot von Plastikgeschirr und Strohhalmen. Wichtig sei, dass man Mehrwegprodukte nutze.

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Stuttgart (dpa/lsw) - Der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) fordert von der Lebensmittelindustrie, auf überflüssige Verpackungen zu verzichten. "Nicht alles muss verpackt werden. Eine Tomate hat eine Schale", sagte der Grünen-Politiker am Montag in Stuttgart bei der Vorstellung der Abfallbilanz für das Jahr 2017. Es seien alle Maßnahmen sinnvoll, die Abfall verringerten. Er unterstütze die EU-Pläne zum Verbot von Plastikgeschirr und Strohhalmen. Wichtig sei, dass man Mehrwegprodukte nutze.

Neben der Vermeidung von Müll müsse dieser noch stärker verwertet werden, sagte Untersteller. Ziel müsse eine noch bessere Kreislaufwirtschaft sein. Damit werde man noch unabhängiger von Rohstoffen und schone die Ressourcen. Das gesamte Abfallaufkommen im Südwesten sei von 50,2 auf 49,7 Millionen Tonnen im vergangenen Jahr zurückgegangen.

ABFALLBILANZ: Sie schaut auf den Müll der privaten Haushalte, der Bauwirtschaft und die haushaltsähnlichen Abfälle der Industrie. Davon wurden im vergangenen Jahr über 12 Millionen Tonnen von den Kommunen entsorgt, wie Untersteller mitteilte. Das ist eine Zunahme von 149 000 Tonen gegenüber 2016. Ein Grund dafür war der Bauboom. Die kommunalen Bauabfälle nahmen um zwei Prozent zu.

HAUS- UND SPERRMÜLL: Die Menschen in Baden-Württemberg produzieren immer weniger Müll. Das Haus- und Sperrmüllaufkommen sank im vergangenen Jahr auf einen Rekordwert von 139 Kilogramm pro Kopf, wie Untersteller mitteilte. Das sei der niedrigste Wert seit dem Jahr 1990. Damals wurde die Abfallbilanz zum ersten Mal vorgestellt. Der Rückgang zum Vorjahreszeitraum betrug demnach mehr als ein Kilogramm.

BIOABFALL: Das Minus bei Haus- und Sperrmüll führte Untersteller auf den Bioabfall zurück. Dieser werde immer häufiger getrennt vom Restmüll gesammelt, sagte der Grünen-Politiker. Je Einwohner wurden im vergangenen Jahr 50 Kilogramm gesammelt. 2016 waren es noch 49 Kilogramm. Ziel sei 60 Kilogramm Bioabfall pro Kopf und Jahr. Bis auf den Landkreis Sigmaringen sammeln nun alle Kreise den Bioabfall getrennt ein. Aber auch aus Sigmaringen gebe es inzwischen positive Signale.

Der Grünen-Politiker appellierte an die Bevölkerung, ihre alten Essensreste oder die Gartenabfälle nicht in herkömmliche Plastiktüten einzupacken. Diese verrotteten nicht.

ABFALLGEBÜHREN: Die betragen 2018 für einen Vier-Personen-Haushalt im Schnitt 152,03 Euro. Im Vorjahr waren es noch 151 Euro. Der Zuwachs bei den Gebühren habe unterhalb der Inflationsrate von 1,8 Prozent im vergangenen Jahr gelegen, sagte Untersteller.

RANKING: Verblüffend groß ist die Spanne zwischen den Kommunen mit dem meisten Müll und mit dem wenigsten: Unter den Großstädten produziert Freiburg 108 Kilogramm Haus- und Sperrmüll je Einwohner, Mannheim mit 241 Kilogramm trägt die rote Laterne. In der Kategorie "städtische Kreise" reicht die Spanne in dieser Kategorie von 65 Kilogramm im Kreis Calw bis 203 Kilogramm im Ortenaukreis. Auf dem Land führte der Landkreis Freudenstadt mit 73 Kilogramm, im Kreis Biberach waren es 148 Kilogramm.

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