Bonn:Insolvenzverfahren eröffnet: ELS wird abgewickelt

Bonn (dpa) - Der auf Entsorgung und Recycling von Verpackungen spezialisierte Duale-System-Anbieter ELS wird abgewickelt. Am Freitag eröffnete das Amtsgericht Bonn das Insolvenzverfahren, wie eine Sprecherin sagte. "Die Option eines Verkaufs an Dritte ist damit vom Tisch", sagte Sachwalter Rüdiger Weiß der Deutschen Presse-Agentur. Die Abfallentsorgung in der Zuständigkeit von ELS soll fortan unter den verbleibenden neun Anbietern für duale Systeme aufgeteilt werden. Die Müllentsorgung werde reibungslos weiterlaufen, sagte Weiß.

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Bonn (dpa) - Der auf Entsorgung und Recycling von Verpackungen spezialisierte Duale-System-Anbieter ELS wird abgewickelt. Am Freitag eröffnete das Amtsgericht Bonn das Insolvenzverfahren, wie eine Sprecherin sagte. „Die Option eines Verkaufs an Dritte ist damit vom Tisch“, sagte Sachwalter Rüdiger Weiß der Deutschen Presse-Agentur. Die Abfallentsorgung in der Zuständigkeit von ELS soll fortan unter den verbleibenden neun Anbietern für duale Systeme aufgeteilt werden. Die Müllentsorgung werde reibungslos weiterlaufen, sagte Weiß.

Die Systemanbieter organisieren Entsorgung und Wiederverwertung von Verpackungsmüll. Dafür bekommen sie Geld von denjenigen, die Verpackungen in Umlauf bringen, vor allem also vom Handel, der daran großen Anteil hat. Mit der Abholung des Mülls vor der Haustür beauftragen sie in der Regel die örtlichen Entsorgungsunternehmen.

Die Europäische Lizenzsysteme GmbH (ELS) hatte Mitte März den Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Hintergrund sind Weiß zufolge ein heftiger Preiskampf unter den Wettbewerbern sowie nicht lizenzierte Müllmengen, um deren Entsorgung sich die Systemanbieter kümmern müssen, für die sie aber niemand bezahlt. ELS hatte zuletzt einen Marktanteil von rund 6,5 Prozent.

Das bekannteste System ist der Grüne Punkt und dessen Firma Duales System Deutschland (DSD), das als ehemaliger Monopolist nach wie vor schätzungsweise über rund ein Drittel des Marktanteils verfügt. In einer Vereinbarung war in den vergangenen Tagen festgelegt worden, dass die übrigen neun System-Anbieter die Insolvenzmasse aufstocken und als Gläubiger auf einen Teil ihrer Ansprüche verzichten sollen.

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