Mainz:Mietpreise steigen stärker: DGB fordert Aktionspaket

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Mainz (dpa/lrs) - Die Mieten in Rheinland-Pfalz sind in den vergangenen fünf Jahren stärker gestiegen als in den Jahren zuvor. Wer 2017 einen Mietvertrag neu abschloss, musste im Mittel 6,69 Euro pro Quadratmeter zahlen. Im Jahr 2013 lag der mittlere Mietpreis noch bei 5,91 Euro, das entspricht einem Plus von rund 13 Prozent. Dies geht aus der Antwort von Finanzministerin Doris Ahnen (SPD) auf eine Anfrage aus der FDP-Landtagsfraktion hervor. Der Zuwachs von 2010 bis 2013 lag nur bei rund sieben Prozent, zwischen 2005 und 2010 bei knapp vier Prozent. Auch wenn die Zeiträume nicht jeweils gleich groß sind, zeigt sich der Trend dennoch deutlich.

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Mainz (dpa/lrs) - Die Mieten in Rheinland-Pfalz sind in den vergangenen fünf Jahren stärker gestiegen als in den Jahren zuvor. Wer 2017 einen Mietvertrag neu abschloss, musste im Mittel 6,69 Euro pro Quadratmeter zahlen. Im Jahr 2013 lag der mittlere Mietpreis noch bei 5,91 Euro, das entspricht einem Plus von rund 13 Prozent. Dies geht aus der Antwort von Finanzministerin Doris Ahnen (SPD) auf eine Anfrage aus der FDP-Landtagsfraktion hervor. Der Zuwachs von 2010 bis 2013 lag nur bei rund sieben Prozent, zwischen 2005 und 2010 bei knapp vier Prozent. Auch wenn die Zeiträume nicht jeweils gleich groß sind, zeigt sich der Trend dennoch deutlich.

An der Spitze in Rheinland-Pfalz liegen die Universitätsstädte Mainz, Trier und Landau mit einem mittleren Mietpreis pro Quadratmeter von 10,53 Euro in Mainz, 8,52 Euro in Trier und 8,10 Euro in Landau. Die niedrigsten Preise gab es dem Ministerium zufolge in der Pfalz: in Pirmasens mit 4,53 Euro pro Quadratmeter, gefolgt von Zweibrücken mit 5,26 Euro und Kaiserslautern mit 5,82 Euro. Die Zahlen stammen aus der Wohnungsmarktbeobachtung Rheinland-Pfalz der staatlichen Förderbank ISB.

Die Ministerin verwies darauf, dass seit Gründung des landesweiten Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen im Jahr 2015 die Konditionen der sozialen Wohnraumförderung verbessert worden seien. Außerdem sei die Mietpreisbremse eingeführt worden: Bei Neuverträgen dürfen die Mieten seit Oktober 2015 höchstens zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Die Bremse ist umstritten. Bei einem Mieterwechsel kann die Miete aus Sicht des Verbands Haus & Grund Rheinland-Pfalz zum Beispiel angehoben werden.

Der Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW), der Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsbaugesellschaften vertritt, erwartet keine Entspannung. Der Druck auf die Wohnungsmärkte in den Ballungsräumen sei so groß, dass rasch keine Umkehr zu sehen sei, sagte Sprecher Frederik Sieker in Frankfurt. „Der Zuzug in die Städte ist eigentlich der Hauptpunkt.“ Deshalb sei die soziale Wohnraumförderung wichtig, die in Rheinland-Pfalz ganz gut abgedeckt sei. Der Verband deckt den südlichen Teil von Rheinland-Pfalz ab, im Norden und Westen ist der VdW Rheinland Westfalen zuständig.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Rheinland-Pfalz forderte ein Aktionspaket, um dem Trend entgegenzusteuern. „In vielen Städten müssen die Beschäftigten 40 oder sogar bis zu 50 Prozent ihres Einkommens für die Miete aufbringen. Auch in Mainz, Koblenz, Ludwigshafen und Trier beobachten wir, dass das Wohnen zunehmend zum Luxus wird“, sagte DGB-Landeschef Dietmar Muscheid der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist keine gute Entwicklung, deshalb brauchen wir eine funktionierende Mietpreisbremse mit Sanktionsmöglichkeiten bei Verstößen und deutlich mehr bezahlbaren Wohnraum.“

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