Berlin:Wohnungsunternehmen: Soziale Probleme verursachen Konflikte

Eine schwierige soziale Situation und ein hoher Anteil durch Armut bedrohter Mieter ist einer bundesweiten Erhebung zufolge häufig ein Grund für Konflikte in...

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Berlin (dpa) - Eine schwierige soziale Situation und ein hoher Anteil durch Armut bedrohter Mieter ist einer bundesweiten Erhebung zufolge häufig ein Grund für Konflikte in Wohnquartieren. Nach Angaben des Spitzenverbands der Wohnungswirtschaft GdW folgt erst an zweiter Stelle Ärger wegen der Hausordnung. Das sind Ergebnisse der am Mittwoch präsentierten Studie „Herausforderung: Zusammenleben im Quartier“, die der GdW in Auftrag gegeben hatte. Auf Platz drei folgen nach den Einschätzungen der befragten Mitgliedsunternehmen interkulturelle Konflikte.

An erster Stelle der Konfliktgründe stehe aber eindeutig die soziale Situation der Mieter, sagte Anne von Oswald von der Minor Wissenschaftsgesellschaft, die die Studie durchgeführt hat. „Dahinter verbergen sich beispielsweise erhöhte Kinderarmut, Jugendarbeitslosigkeit oder Altersarmut.“ Es gebe zwar keinen Flächenbrand mit Blick auf Konflikte, die Wohnungsunternehmen wahrnehmen, aber eine zumindest teilweise besorgniserregende Entwicklung.

In den vergangenen fünf Jahren habe sich die Situation mit Blick auf das Zusammenleben der Mieter in fast jedem zweiten Wohnquartier verschlechtert, sagte von Oswald. Mitarbeiter von Wohnungsunternehmen berichteten von zunehmenden Aggressionen ihnen gegenüber, zum Teil auch von tätlichen Angriffen.

GdW-Präsident Axel Gedaschko sagte, es habe sich insgesamt etwas zum Negativen verändert. Von der Bundespolitik forderte er unter anderem Förderprogramme für Quartiersarbeit auch für Wohnungsunternehmen und ein Innovationsprogramm zur Finanzierung von Forschung und Modellprojekten zur Stärkung des Zusammenlebens in Wohnquartieren.

Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt nach eigenen Angaben europaweit rund 3000 Unternehmen mit sechs Millionen Wohnungen, in denen mehr als 13 Millionen Menschen leben.

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