Wirtschaft kompakt:Sky tief in roten Zahlen

Lesezeit: 3 min

Gemischtes Bild: Der Bezahlfernsehsender Sky erleidet schwere Verluste, während der Energieversorger RWE den Gewinn steigert.

Der Bezahlsender Sky ist im zweiten Quartal wegen hoher Abschreibungen auf seinen früheren Markennamen Premiere deutlich tiefer in die roten Zahlen gerutscht.

Schatten der Vergangenheit: der Bezahlfernsehsender Sky. (Foto: Foto: ddp)

Unter dem Strich verbuchte das Unternehmen einen Verlust von 365,8 Millionen Euro. Die bereits angekündigten Abschreibungen auf den Namen Premiere lasteten mit fast 254 Millionen Euro auf dem Ergebnis, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Auch der Umsatz von Sky ging deutlich zurück um 8,5 Prozent auf 230,6 Millionen Euro. Im Vergleich zu Ende März sank die Zahl der zahlenden Kunden um 7000 auf 2,364 Millionen Abonnenten per Ende Juni. Für dieses und das kommende Jahr hatte sich Sky bereits auf rote Zahlen eingestellt. Im vierten Quartal 2010 will das Unternehmen dann auf Monatsbasis die Gewinnschwelle beim Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erreichen, die Zahl der Abonnenten soll dann bei 3,0 bis 3,4 Millionen liegen.

Das wäre die Schwelle, bei der das Unternehmen nach früheren Angaben wieder profitabel arbeiten könnte. 2011 sollen auch unter dem Strich wieder schwarze Zahlen stehen.

Aber auch im Ebitda stand im zweiten Quartal ein dickes Minus von 63,4 Millionen Euro, nach einem positiven Ergebnis von 11,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Studio Babelsberg meldet Kurzarbeit an

Wegen fehlender Großprojekte hat die Studio Babelsberg AG in Potsdam Kurzarbeit angemeldet. Laut Vorstandsbeschluss soll von September bis November in der Verwaltung kurz gearbeitet werden, sagte ein Unternehmenssprecher.

Grund sei, "dass wir über die Sommermonate leider keine große Produktion bekommen haben". Das Unternehmen bestätigte einen Bericht des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb). Das Kerngeschäft - die großen Kino-Produktionen - sei von der Finanzkrise besonders betroffen: "Viele Produzenten haben große Probleme, ihre Projekte finanziert zu bekommen", erklärte Wolf.

Die traditionsreichen Babelsberger Studios seien aber nicht in einer existenzbedrohenden Lage, betonte er. Es gehe lediglich darum, als Reaktion auf die geringe Auslastung die Fixkosten zu senken. Auch sei nur ein Teil der 85 fest angestellten Beschäftigten von der Maßnahme betroffen.

Für 2010 sehe es bereits wieder "ganz gut aus": So soll ab dem Frühjahr der irische Schauspieler Liam Neeson ("Schindler's Liste") den Film "Unkown White Male" in Babelsberg drehen. Letztes Potsdamer Großprojekt war "Inglourious Basterds" von US-Regisseur Quentin Tarantino; der Film kommt in Kürze in die Kinos.

RWE steigert Gewinn

Trotz eines gesunkenen Strom- und Gasabsatzes hat Deutschlands zweitgrößter Energieversorger RWE im ersten Halbjahr seinen Gewinn gesteigert.

Der Konzern profitierte dabei nach eigenen Angaben vom Donnerstag vor allem von einem deutlich verbesserten Ergebnis der Handelssparte, seinen langfristigen Lieferverträgen und höheren Strompreisen. "RWE kann sich vom gesamtwirtschaftlichen Trend weitgehend abkoppeln", sagte Vorstandschef Jürgen Großmann.

Obwohl die Ergebnisse in den ersten sechs Monaten über Plan lagen, wollte der Vorstand seine Prognose eines stagnierenden betrieblichen und bereinigten Netto-Gewinns nicht nach oben schrauben.

Großmann verwies auf die Schwierigkeiten im britischen Geschäft und den länger als kalkulierten Ausfall des wegen einer Revision abgeschalteten Atomkraftwerks Biblis. Zudem sei unklar, ob die Handelssparte auch in der zweiten Jahreshälfte ihre Ergebnisse halten kann.

An der Börse wurden die RWE-Zahlen insgesamt positiv eingeschätzt. Sie "einen Tick besser als erwartet" ausgefallen sagte ein Händler. Die Bilanzzahlen des Wettbewerbers Eon, der am Vortag seinen Geschäftsbericht vorgelegt hatte, hatten aber noch mehr überzeugt. "Der Geschäftsbericht hört sich gut an, aber nicht so gut wie gestern der von Konkurrent Eon", hieß es.

Wal-Mart verschärft Sparkurs

Der weltgrößte Einzelhändler Wal-Mart tritt angesichts sinkender Umsätze und stagnierender Gewinne noch stärker auf die Kostenbremse. Für das Gesamtjahr erwartet der US-Konzern dank der Einsparungen ein Ergebnis am oberen Ende seiner bisherigen Prognose.

Wal-Mart verdiente in seinem Ende Juli abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal 3,4 Milliarden Dollar (2,4 Mrd Euro) und damit etwa so viel wie ein Jahr zuvor. Der Gesamtumsatz schrumpfte auch durch Währungseffekte um 1,4 Prozent auf 100,9 Milliarden Dollar, wie der Konzern mitteilte.

Branchenweit sind in den USA derweil die Einzelhandelsumsätze im Juli auf Monatssicht überraschend um 0,1 Prozent gesunken. Experten hatten mit einem Plus von von 0,7 Prozent gerechnet.

© N/A - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: