Wirtschaft kompakt:Porsche: Etappensieg in den USA

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Porsche wehrt sich in den USA erfolgreich gegen Dutzende Kläger und Chrysler ruft mehr als 100.000 Fahrzeuge in die Werkstätten zurück - das Wichtigste in Kürze.

Porsche hat in den USA im Zusammenhang mit Klagen gegen den Erwerb von VW-Aktien einen juristischen Etappensieg errungen. Ein US-Gericht in New York habe einem Antrag auf Abweisung der Klage im vollen Umfang stattgegeben, teilte Porsche mit. In dem Verfahren hätten insgesamt 39 Kläger einen Gesamtschaden von mehr als zwei Milliarden Dollar behauptet.

Ein US-Gericht in New York hat die Klagen gegen Porsche abgewiesen - ein Erfolg für den Autohersteller.  (Foto: dpa)

"Das US-Gericht entschied, dass die bundesstaatlichen US-Wertpapiergesetze auf die Ansprüche der Kläger auf Basis ihrer behaupteten auf VW-Stammaktien Volkswagen beruhenden Swap-Vereinbarungen keine Anwendung finden", hieß es. Die Kläger hätten die Möglichkeit, binnen 30 Tagen Berufung einzulegen.

Porsche teilte zudem mit, das Gericht habe auch die Klagen gegen den früheren Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und Porsches Ex-Finanzvorstand Holger Härter abgewiesen. Die Kläger fühlen sich vom früheren Porsche-Management hinters Licht geführt. Porsche hatte mit riskanten Finanztransaktionen versucht, den deutlich größeren Autokonzern VW zu übernehmen. Allerdings hatten sich die Porsche-Manager am Schluss verspekuliert, Porsche drohte unter der Schuldenlast zusammenbrechen - und Volkswagen konnte den Spieß umdrehen.

Der von Fiat geführte US-Autohersteller Chrysler ruft 144.000 Fahrzeuge in die Werkstätten zurück. Dabei geht es um drei unterschiedliche Probleme: rund 65.000 Wagen vom Typ Dodge Journey des Modelljahrs 2009 wurden wegen eines möglichen Kabel-Defekts zurückgerufen, durch den der Airbag deaktiviert werden könnte. Bei knapp 57.000 Pick-Ups vom Typ Ram 1500 des Modelljahrs 2011 könnte sich ein hinteres Achslager festlaufen und dadurch ein Unfall verursachen.

Außerdem wurden rund 22.000 Kleinlaster vom Typ Dodge Ram 4500 und 5500 der Modelljahre 2008 bis 2011 zurückgerufen. Hier könne es Probleme mit einem Gelenkbolzen geben, was die Lenkung beeinträchtigen könnte.

Der Salz- und Düngemittelkonzern K+S hat den US-Chemiekonzern Dow Chemical wegen der Übernahme von Morton Salt verklagt. K+S warf der Dow-Sparte Rohm & Haas vor, für den Verkauf des Unternehmens im vergangenen Jahr einen zu hohen Preis verlangt zu haben, wie aus veröffentlichten Unterlagen eines New Yorker Bundesbezirksgerichtes hervorging.

Statt der gezahlten rund 1,58 Milliarden Dollar hätte der Endpreis nur bei 1,56 Milliarden Dollar liegen dürfen. Rohm & Haas schulde den Kasselern 14,6 Millionen Dollar plus Zinsen. K+S zufolge sei in der Verkaufsvereinbarung festgeschrieben worden, dass der Endpreis für Morton nach dem Ende des Geschäfts erhöht oder gesenkt werden würde. Das Unternehmen warf Rohm & Haas zudem vor, Verpflichtungen zur Zahlung von Renten in Kanada nicht offengelegt zu haben. Dafür müsse der US-Konzern 19 Millionen kanadische Dollar zahlen.

K+S hatte Morton Salt im April 2009 übernommen und war dadurch zum weltgrößten Salzhersteller aufgestiegen. Dow Chemical war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

© sueddeutsche.de/Reuters/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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