Wirtschaft kompakt:Cappuccino statt Burger

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Die Fast-Food-Kette McDonald's legt kräftig zu, allerdings nicht wegen des Kerngeschäfts. Außerdem: Der Konsumklimaindex steigt erneut. Das Wichtigste in Kürze.

Mit seinen Schnellrestaurants hat McDonald's im vergangenen Jahr in Deutschland einen Rekordumsatz erzielt. Erstmals in der Unternehmensgeschichte habe der Konzern mit 3,017 Milliarden Euro mehr als drei Milliarden Euro eingenommen, teilte McDonald's Deutschland am Dienstag in München mit. Im Vergleich zum Vorjahr bedeute das ein Plus von 3,7 Prozent. Die Zahl der Gäste habe sich um 0,9 Prozent auf 981 Millionen erhöht.

McDonald's erzielte in Deutschland einen Rekordumsatz - vor allem dank der angeschlossenen Cafés. (Foto: dapd)

Besonders erfolgreich entwickelten sich den Angaben zufolge die an die Schnellrestaurants angeschlossenen Cafés. Dort habe der Umsatz um über 17 Prozent zugelegt. "Mittlerweile findet bereits jeder dritte Coffeeshop-Besuch der Deutschen in einem McCafé statt", erklärte der Vorstandschef von McDonald's Deutschland, Bane Knezevic.

Im abgelaufenen Jahr habe der Konzern 25 neue Restaurants eröffnet, überwiegend an hoch frequentierten Standorten wie Flughäfen oder Bahnhöfen, erklärte das Unternehmen. Insgesamt gebe es damit aktuell 1386 McDonald's-Restaurants in der Bundesrepublik. 2000 Mitarbeiter stellten der Konzern und seine Markennehmer 2010 den Angaben zufolge neu ein, im Schnitt habe McDonald's damit hierzulande 62.000 Mitarbeiter gehabt. Für dieses Jahr plane die Kette bis zu 30 weitere Neueröffnungen.

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Die Kauflust der Verbraucher steigt weiter. "Die Zuversicht der Konsumenten auf eine positive Arbeitsmarktentwicklung sowie stärkere Einkommenszuwächse ist nach wie vor ungebrochen", teilte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mit. In der Folge falle den Bürgern der Griff zum Portemonnaie leichter.

Der Konsumklima-Index für März stieg auf 6,0 Punkte, nach revidiert 5,8 Punkten im Februar. Das Plus ist den höheren Einkommensaussichten zu verdanken; die Konjunkturerwartungen und die Anschaffungsneigung der rund 2000 Befragten gingen auf hohem Niveau leicht zurück.

"Vor dem Hintergrund der guten Arbeitsmarktentwicklung sowie der exzellenten wirtschaftlichen Lage eines Großteils der Unternehmen haben die Beschäftigten große Hoffnungen, dass die Lohn- und Gehaltszuwächse in diesem Jahr üppiger ausfallen werden als in den Vorjahren", erläuterte die GfK.

Die deutsche Wirtschaft sehen die Verbraucher weiter auf Wachstumskurs, wenn auch nicht mehr mit ganz so großer Dynamik. Die Anschaffungsneigung sinkt nach einem starken Zuwachs im Vormonat ebenfalls leicht, doch bleibt sie wegen der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt auf hohem Niveau. Die schwindende Angst vor einem Jobverlust erhöhe die Planungssicherheit, erklärte die GfK. "Hinzu kommt, dass das derzeit niedrige Zinsniveau Anschaffungen im Vergleich zur Geldanlage attraktiv macht."

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Neuer Korruptionsfall in München: Die dortige Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den zurückgetretenen Chef der MAN-Tochter Diesel & Turbo wegen Bestechungsverdacht. Ein Sprecher der Behörde sagte, dass Klaus Stahlmann Beschuldigter in einem entsprechenden Verfahren sei.

Stahlmann hatte am Vormittag überraschend seinen Rücktritt von allen Ämtern erklärt. Der Manager gehörte seit Januar 2010 auch dem Konzernvorstand von MAN an. Das Unternehmen teilte über die Gründe des Rückzug nichts mit.

Bis ein Nachfolger für Stahlmann gefunden ist, übernimmt der dienstälteste Vorstand der Augsburger MAN-Tochter Hans-O. Jeske die Führung der Sparte.

Teilhabe am Aufschwung: Die rund 130.000 Beschäftigten der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie bekommen 3,6 Prozent mehr Geld. Die höheren Löhne und Gehälter sollten in der Regel ab dem 1. Oktober gezahlt werden, teilten IG Metall und der Arbeitgeberverband nach Abschluss der Tarifverhandlungen im südhessischen Viernheim mit.

Zuvor soll es für fünf Monate Einmalzahlungen von je 50 Euro beziehungsweise 25 Euro für die Auszubildenden geben. Der Tarifvertrag läuft über 20 Monate und kann erstmals zum 31. Oktober 2012 gekündigt werden.

"Das Ergebnis sichert den Beschäftigten eine faire Beteiligung am wirtschaftlichen Aufschwung und bringt schnelle Planungssicherheit für die Beschäftigen und die Unternehmen", sagte IG Metall-Vorstandsmitglied Helga Schwitzer.

Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Klaus Huneke, verwies auf die im Vertrag eingebauten Stellschrauben, die den Unternehmen einen flexiblen Umgang mit dem Abschluss erlaubten.

Danach kann die Entgelterhöhung um bis zu sieben Monate nach hinten verschoben werden, wenn Beschäftigungsgarantien verhandelt wurden. Die IG Metall verwies darauf, dass wirtschaftlich starke Betriebe die Stufe auch vorziehen könnten. Auch die Einmalzahlungen sind in beide Richtungen flexibel. Außerdem einigten sich die Tarifvertragsparteien darauf, nach Regelungen für die alternden Belegschaften zu suchen.

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