Kiel:Nord-Wirtschaft stolz auf Weltmarktführer

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Bernd Buchholz, Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein, steht im Landeshaus von Kiel. (Foto: Carsten Rehder/dpa/Archivbild)

Rund 40 oft nicht so bekannte Unternehmen aus Schleswig-Holstein haben sich nach Angaben der Industrie- und Handelskammern als Weltmarktführer etabliert. Auf...

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Kiel (dpa/lno) - Rund 40 oft nicht so bekannte Unternehmen aus Schleswig-Holstein haben sich nach Angaben der Industrie- und Handelskammern als Weltmarktführer etabliert. Auf solche „Hidden Champions“ machten die IHKs am Mittwoch in Kiel gemeinsam mit Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) aufmerksam. „Diese Betriebe sind nicht nur massive Innovationstreiber und Fachkräftemagneten für unser Land, sondern auch tragende Säulen unseres Arbeitsmarkes“, äußerte Buchholz.

Dabei seien viele der Unternehmen teilweise nicht einmal in ihrer Region richtig bekannt. Die IHKs Kiel, Lübeck und Flensburg haben jetzt in einer Broschüre 33 Weltmarktführer - in ganz Deutschland gibt es rund 3000 - aus dem nördlichsten Bundesland porträtiert. Ermittelt wurden sie nach den Kriterien des „Lexikons der deutschen Weltmarktführer“.

Das Firmenspektrum im Norden reicht von A (ACO - Entwässerungssysteme) bis Z (Zöllner - Signalanlagen). „Die Weltmarktführer erbringen täglich hervorragende Leistungen“, sagte der Kieler IHK-Präsident Klaus-Hinrich Vater. Er lobte die Innovationskraft der oft familiengeführten mittelständischen Unternehmen, die Vorbilder und für Fachkräfte hochattraktive, zukunftsfähige Arbeitgeber seien. Schleswig-Holstein sei zwar weithin besonders für Tourismus und Landwirtschaft bekannt, sei aber auch ein hervorragender Industriestandort. Das Land mit seinen gut 120 000 ganz überwiegend kleinen und mittleren Betrieben - sie haben laut Buchholz im Schnitt 25 Mitarbeiter - trägt allerdings nur 2,8 Prozent zu deutschen Bruttoinlandsprodukt bei.

Es gehe darum, aus den „Hidden Champions“ sichtbare und gekrönte Champions zu machen, sagte der Minister zu dem öffentlichen Vorstoß für die Weltmarktführer aus dem Norden. Er soll dazu beitragen, Fachkräfte im Land zu halten und Experten aus anderen Ländern anzulocken. „Wer von Ihnen kennt Tim Tanne?“ (Weihnachtsbaum-Online-Händler), fragte Buchholz. „Wer kennt die Maschinenfabrik Harry Lucas?“ Das Land und die Wirtschaft wollten solche Leuchttürme zeigen, nicht verstecken.

Weltmarktführer seien ein Grund, aus dem technologische Spitzenkräfte im Land gebunden werden können, sagte IHK-Präsident Vater. „Deshalb ist es uns ein Anliegen, auch an den Hochschulen des Landes bekannt zu machen, welch attraktive Betriebe wir hier im Norden haben.“ Selbst Weltmarktführer litten zunehmend unter Fachkräftemangel.

Sein Unternehmen sei auf Wachstumskurs und benötige tatkräftige, engagierte Mitarbeiter in fast allen Bereichen, sagte Zöllner Signal Geschäftsführer Ulrich Matthiesen. Zöllner habe sich in den vergangenen 30 Jahren von 30 auf 230 Mitarbeiter vergrößert, mit entsprechendem Umsatzzuwachs. „Schleswig-Holstein bietet neben seinen leistungsfähigen Unternehmen eine sehr hohe Lebensqualität“, betonte Matthiesen.

IHK-Präsident Vater bescheinigte der jetzigen Landesregierung erfolgreiche Anstrengungen beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und des Breitbandnetzes sowie in der Schulpolitik. Wünschenswert wären aus seiner Sicht mehr Investitionen in die Forschung bei erneuerbaren Energien, maritimen Technologien und Life Science.

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