Die Windenergie gilt als einer der Hoffnungsträger bei der Energiewende. Doch der Transport der tonnenschweren Turbinen und der überlangen Rotorblätter mit Spezialfahrzeugen über Deutschlands Straßen wird durch langwierige behördliche Genehmigungen stark ausgebremst. Oftmals warten die Anlagenbauer monatelange auf die notwendige Freigabe der Behörden, bis sich die Transporter mit den Bauelementen auf den Weg machen können.
Mit einem Rückstand von mehr als 15 000 ausstehenden Anträgen verzögern sich die Projekte nach Angaben zahlreicher Unternehmen erheblich. Die Kosten für die verlängerte Lagerung von Stahlturmsegmenten, Generatoren und Rotorblättern gehen in die Millionen. "Wenn sich nichts ändert, könnte das bis zum Jahresende 115 Millionen Euro zusätzlich kosten", sagt Felix Rehwald, Sprecher des Windkraftanlagenherstellers Enercon.
Um schwere Lasten über Brücken und Autobahnen zu fahren, sind Transportgenehmigungen erforderlich. Manchmal müssen Bauwerke und Straßenschilder demontiert werden, während für einige Ladungen Polizeibegleitung erforderlich ist. Andere Transporte lassen sich nur nachts bewerkstelligen. "Dies ist derzeit eine der dringendsten Herausforderungen für uns und unsere Wettbewerber", so Rehwald weiter. So seien etwa die Parkplätze für Lastwagen zu knapp und die Kosten für Genehmigungen um das Zehnfache gestiegen, sagt ein Sprecher des Windturbinenproduzenten Nordex.