Welthandel:Hamburg und der Geisterhafen von Odessa

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Der Hafen von Odessa: Seit 2001 betreiben die Hamburger den modernsten Terminal in der Ukraine. (Foto: Serhii Hudak/imago images)

Hamburgs Hafenkonzern HHLA bekommt den Ukraine-Krieg zu spüren: Der Handel ist eingeschränkt, sein Terminal in Odessa geschlossen. Wo bis vor Kurzem noch Turnschuhe unterwegs waren, liegen jetzt Kriegsschiffe.

Von Saskia Aleythe, Hamburg

Einmal im Monat hat Philip Sweens Odessa besucht, mindestens. Zuletzt war er am 11. Februar dort, da liefen die Betriebe in der Hafenstadt im Süden der Ukraine noch, und als Geschäftsführer für Internationales beim Hafenkonzern HHLA kennt sich Sweens in Odessa gut aus. Seit 2001 betreiben die Hamburger den modernsten Terminal in der Ukraine, 170 Millionen US-Dollar hat man über die Jahre investiert: Ein Stück Land im Hafengewässer wurde aufgeschüttet und so zwei zusätzliche Liegeplätze für Schiffe installiert, drei Extrakräne zum Verladen der Container wurden beschafft, man hat Geld in die Digitalisierung gesteckt und "zwei weitere Gleise gebaut, damit wir mehr mit der Bahn vom Terminal rausfahren können", sagt Sweens. Doch jetzt hat Odessa nur noch einen Geisterhafen: "Es kommt kein Schiff mehr rein und raus."

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