Unternehmen:Autozulieferer Webasto kündigt massiven Stellenabbau an

Der Webasto-Stammsitz im oberbayerischen Stockdorf. (Foto: Lino Mirgeler/dpa)

"Das Jahresergebnis 2023 ist enttäuschend und zwingt uns zu handeln", begründet Firmenchef Holger Engelmann den Schritt. Tausende Stellen könnten wegfallen.

Der Autozulieferer Webasto plant einen massiven Stellenabbau. Vorstandschef Holger Engelmann sagte am Donnerstag in Stockdorf bei München: "Das Jahresergebnis 2023 ist enttäuschend und zwingt uns zu handeln." Der Umsatz stieg vergangenes Jahr zwar leicht auf 4,6 Milliarden Euro, aber der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag mit 20 Millionen Euro nur knapp im positiven Bereich. "Wir haben daher ein breit angelegtes Programm zur nachhaltigen Verbesserung unseres Unternehmensergebnisses und Sicherung der Zukunft von Webasto gestartet", sagte Engelmann. "Ein Stellenabbau im zweistelligen Prozentbereich ist voraussichtlich unvermeidbar."

Derzeit beschäftigt Webasto weltweit 16 600 Mitarbeiter. Über Ziele und Entscheidungen werde der Vorstand die Mitarbeiter in ein paar Wochen informieren. Das Familienunternehmen hatte die Kapazitäten bereits angepasst, im Herbst einen weltweiten Einstellungsstopp beschlossen und sich Anfang dieses Jahres mehrheitlich von seinem Geschäft mit Ladelösungen getrennt.

Webasto sei mit seinem angestammten Geschäft mit Panorama- und Schiebedächern bei Elektromobilität gut aufgestellt, betonte der Vorstandschef. Aber die Rahmenbedingungen für Autozulieferer hätten sich weiter verschlechtert: "Erhebliche Nachfrageschwankungen, gesteigerter Kostendruck, inflationäre Effekte, Störungen in der Lieferkette und eine schwache Entwicklung in vielen Märkten spiegeln sich in unseren Zahlen wider", sagte Engelmann. Das Unternehmen stelle sich darauf ein, dass viele externe Faktoren seine Geschäftsentwicklung weiter hemmen.

© SZ/dpa/cku - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusSparkassen
:Niedrige Zinsen für die Kunden - hohe Gewinne für die Bank

Während sie ihre Kunden mit mageren Zinsen abspeisen, verdienen die Sparkassen ordentlich. Da stellt sich schon die Frage: Sind die kommunalen Institute noch dem Gemeinwohl verpflichtet?

Von Meike Schreiber

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: