Rotenburg (Wümme):Süß oder salzig? Geologen erkunden Grundwasser aus der Luft

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Arbeiter weisen einen Hubschrauber ein, der ein Gebiet überfliegt, um Grundwasservorkommen zu orten. (Foto: Patrik Stollarz/dpa)

Mit Hilfe eines Hubschraubers erkunden Geologen in diesen Tagen das Grundwasser im Norden von Niedersachsen. Dabei gehe es um die Frage, wo das Wasser süß und...

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Rotenburg/Wümme (dpa/lni) - Mit Hilfe eines Hubschraubers erkunden Geologen in diesen Tagen das Grundwasser im Norden von Niedersachsen. Dabei gehe es um die Frage, wo das Wasser süß und wo es versalzt ist, teilte das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Hannover mit. Die Messflüge über den Landkreisen Harburg, Rotenburg und Verden sollen noch bis zum 20. Dezember dauern. Am Dienstag stellten die Experten in Rotenburg ihren Hubschrauber und die Messinstrumente vor.

Die Erkundung hat nach Angaben des Landesamtes nichts mit dem Grundwasserstand nach mehreren trockenen Sommern zu tun. Es gehe darum, Basisdaten für ein dreidimensionales Modell der Bodenstruktur zu sammeln, sagte Projektleiter Nico Deus. Die am Hubschrauber hängende Antenne könne die Strukturen in einer Tiefe von bis zu 200 Metern orten.

In dem Modell kommen Süßwasseradern ebenso vor wie Schichten mit einem hohen Salzgehalt. „Die Daten sind hilfreich bei der Ausweisung von Trinkwasserschutzgebieten“, sagte LBEG-Sprecher Björn Völlmar.

In den vergangenen Jahren hat das Amt auf Karten festgehalten, wie weit Salzwasser an den niedersächsischen Küsten unterirdisch ins Landesinnere vordringt. Dieser Streifen ist bis zu 20 Kilometer breit. Nun werde Stück für Stück auch das Binnenland erfasst, sagte Deus.

Nach bisheriger Einschätzung des LBEG sind in Niedersachsen 6500 Quadratkilometer Fläche von Grundwasserversalzung betroffen - das ist ein Siebtel der Landesfläche. Dort könne das Grundwasser nur schwer oder gar nicht genutzt werden.

Im Binnenland sei das versalzte Grundwasser meist in der Tiefe zu finden, sagte Deus. Doch manchmal komme es unerwartet dicht an die Oberfläche, zum Beispiel an einer Stelle in der Wümme-Niederung.

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