Hamburg:Bahn will Autoreisezug von Altona nach Eidelstedt verlegen

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Die Deutsche Bahn hat einen neuen Standort für ihre Autoreisezug-Anlage in Hamburg gefunden. Sie soll vom Bahnhof Altona an die S-Bahn-Station Elbgaustraße im...

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Hamburg (dpa/lno) - Die Deutsche Bahn hat einen neuen Standort für ihre Autoreisezug-Anlage in Hamburg gefunden. Sie soll vom Bahnhof Altona an die S-Bahn-Station Elbgaustraße im Stadtteil Eidelstedt verlegt werden, wo die Bahn über ein Betriebsgelände verfügt. Die neue Anlage sei von der nahen Autobahn A7 sowie aus dem Hamburger Straßennetz schnell erreichbar, teilte die Bahn am Donnerstag in Hamburg mit.

Sie reagiert damit auf eine Gerichtsentscheidung aus dem August 2018, als das Hamburgische Oberverwaltungsgericht für die geplante Verlegung des Fernbahnhofs Altona zum Diebsteich einen Baustopp erlassen hatte. Das Gericht hatte einem Eilantrag des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) stattgegeben, der mit der ungeklärten Zukunft der Autoverladestation begründet worden war.

Bevor die neuen Planfeststellungsunterlagen für die Autozugverladung „in Kürze“ eingereicht werden, will die Bahn Bürger, Politiker, Verwaltung und Verbände detailliert informieren. Derzeit werden Autoreisezüge von und nach Hamburg von der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) sowie den privaten Anbietern Bahntouristikexpress (BTE) und Train4You angeboten. 2018 wurden auf der Altonaer Anlage laut Bahn rund 14 000 Fahrzeuge verladen.

Die neue Verladestation soll vier Rampen und ein Service-Gebäude umfassen. Durch Schallschutzmaßnahmen sollen Grenz- und Richtwerte für Lärmemissionen zum Teil deutlich unterschritten werden, kündigte die Bahn an. Der Standort-Vorschlag sei geeignet, „eine attraktive, leistungsstarke Autoverladung für Fahrgäste hier aus der Region mit Ausstrahlungswirkung bis Skandinavien anzubieten“, sagte Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD).

Die Verlegung des Fernbahnhofs Altona an den zwei Kilometer nördlich gelegenen S-Bahnhof Diebsteich ist in Hamburg umstritten. Der Finanzsenator hatte sich bei einem weiteren, sogenannten Faktencheck mit Vertretern der Bahn, VCD-Mitgliedern sowie der Bürgerinitiative „Prellbock“ nach gemeinsamen Bekunden jüngst darauf verständigt, anhand der erreichten Faktenbasis Kompromisse auszuloten. „Wir wollen bis Jahresende klären, was geht“, sagte Dressel.

Für den VCD habe der Faktencheck „Klarheit in der Sache“ gebracht, zeige bei der neuen Variante „Altona Nord“ aber noch „Luft nach oben“, teilte der Club mit. Aus Sicht der Bürgerinitiative ist Diebsteich „schlicht zu klein“ für eine Verkehrswende. Sie fordert, Hamburg-Altona am bisherigen Standort zu modernisieren, als Eckpfeiler eines europäischen Nachtzugnetzes zu installieren und Diebsteich zum Schnellbahnknoten auszubauen.

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