Dresden:Grün für Radverkehr: Freistaat forciert Schnellwege

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Dresden (dpa/sn) - Sachsens Regierung gibt den Weg frei für Radfahrer. "Verkehrspolitik wurde zu lange aus Sicht der Autofahrer gemacht", sagte Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) am Donnerstag in Dresden. Die schwarz-rote Koalition habe die Priorität geändert und setze auf eine "vernünftige Balance". So soll der Freistaat zu den Vorreitern in Sachen Radschnellwege in Deutschland gehören.

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Dresden (dpa/sn) - Sachsens Regierung gibt den Weg frei für Radfahrer. „Verkehrspolitik wurde zu lange aus Sicht der Autofahrer gemacht“, sagte Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) am Donnerstag in Dresden. Die schwarz-rote Koalition habe die Priorität geändert und setze auf eine „vernünftige Balance“. So soll der Freistaat zu den Vorreitern in Sachen Radschnellwege in Deutschland gehören.

Laut Dulig ist der Bau solcher separaten und vier Meter breiten Wege vor allem für zur Arbeit pendelnde Radfahrer geplant. „Sie sind sozusagen unsere Autobahnen für das Rad, die kreuzungsfrei und ohne Beeinträchtigung durch andere Verkehrsteilnehmer sicheres Fahren gewährleisten“.

Experten haben zunächst elf Korridore mit einer Gesamtlänge von 133,6 Kilometern ausgemacht, in denen die für eine Bundesförderung nötige Kapazitätsgrenze von 2000 Radfahrern pro Tag erreichbar ist. Laut Dulig werde die Machbarkeit konkreter Trassen geprüft: von Coswig oder Freital nach Dresden, von Schkeuditz oder Markkleeberg nach Leipzig oder von Limbach-Oberfrohna nach Zwickau.

Die Kosten werden mit bis zu zwei Millionen Euro pro Kilometer beziffert, für normale Radwege sind es je nach Topographie bis zu einer Million Euro. Offen ist, wann die erste Radschnellverbindung fertig ist. „Es gibt so gut wie keine Erfahrungen damit in Deutschland, da betreten wir quasi Neuland“, sagte Dulig.

In der laufenden Legislatur werden zudem rund 300 Millionen Euro in 543 Kilometer Radwege an Bundes- und Landstraßen investiert. „Es befinden sich 445 Kilometer in Planung und Bau, 69 davon sind schon nutzbar“, sagte Dulig. Der Rad-Anteil am Gesamtverkehr soll sich bis 2030 auf 8,1 Prozent erhöhen, 2015 waren es 7,8 Prozent. „Wir sind auf gutem Weg“, sagte Dulig.

Er verwies auf die staatliche Förderung der Landkreise und Kommunen, die habe sich seit 2014 mehr als verdreifacht. 2019/2020 stünden dafür 8,2 und 8,4 Millionen Euro bereit. Dazu kämen jährlich 580 000 Euro für Projekte zur Verkehrssicherheit wie die Radfahrausbildung in der Grundschule.

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