Berlin:Fahrradaktivist findet autofreie Friedrichstraße gut

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Berlin (dpa/bb) - Der Berliner Fahrradaktivist und Verkehrsexperte Heinrich Strößenreuther sieht in den Plänen für eine zeitweise autofreie Friedrichstraße einen guten Anfang auf dem Weg zu einer lebenswerteren Stadt. "Man wird dort sehen, dass die Menschen die Stadt neu entdecken", sagte er am Dienstag der Deutschen Presse- Agentur. "Das ist eine gute Möglichkeit, den Menschen zu zeigen, wie die Zukunft aussehen kann."

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Berlin (dpa/bb) - Der Berliner Fahrradaktivist und Verkehrsexperte Heinrich Strößenreuther sieht in den Plänen für eine zeitweise autofreie Friedrichstraße einen guten Anfang auf dem Weg zu einer lebenswerteren Stadt. „Man wird dort sehen, dass die Menschen die Stadt neu entdecken“, sagte er am Dienstag der Deutschen Presse- Agentur. „Das ist eine gute Möglichkeit, den Menschen zu zeigen, wie die Zukunft aussehen kann.“

Für viele werde es ein ganz neues Gefühl sein, ohne Autolärm und -abgase auf der Einkaufsstraße zu schlendern und zu flanieren. Auch der von der Konkurrenz im Internet gebeutelte Einzelhandel brauche eine attraktivere Umgebung für seine Kunden. „Dazu gehört kein Autoverkehr“, so Strößenreuther.

Der Teil der Berliner Friedrichstraße zwischen Unter den Linden und Leipziger Straße soll vom 6. bis 8. September sowie rund um den zweiten Advent im Dezember für einige Tage für Autos gesperrt werden. Das Vorhaben des Bezirks Mitte, der Senatsverkehrsverwaltung und einiger Anrainern gilt als Testlauf für mögliche weitergehende Sperrungen im kommenden Jahr. Am Ende könnte sogar eine dauerhafte Umwidmung der Friedrichstraße zur Fußgängerzone stehen.

Strößenreuther, der Geschäftsführer der Initiative „Clevere Städte“ ist, regte an, Autos aus weiteren Berliner Straßen zu verbannen. Er nannte den Kurfürstendamm, wo eine der beiden Richtungsfahrbahnen gesperrt werden könne, sowie den Schiffbauerdamm in Mitte und die Oranienstraße in Kreuzberg.

Er verwies auch auf die Straße des 17. Juni und andere Straßen im Bereich Brandenburger Tor, Kanzleramt und Reichstag, auf denen oft Demonstrationen stattfinden. „Die sind gefühlt ohnehin alle zwei Tage gesperrt, da kann man sie auch gleich komplett dichtmachen.“

Strößenreuther erinnert die aktuelle Diskussion an die Debatten über Fußgängerzonen in den 70er und 80er Jahren. „Heute käme niemand auf die Idee, diese Bereiche zugunsten mehrspuriger Autostraßen wieder aufzugeben.“ Auch die Mönckebergstraße in Hamburg sei einstmals eine vielbefahrene Straße gewesen. Heute ist sie als verkehrsberuhigte Zone die bekannteste Shoppingmeile der Hansestadt.

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