Berlin:BVG soll für Ausbau der Angebote deutlich mehr Geld erhalten

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Berlin (dpa/bb) - Der rot-rot-grüne Senat will den öffentlichen Nahverkehr in Berlin deutlich ausbauen - und das kostet viel Geld. Deshalb werden die Ausgaben für die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in den kommenden Jahren kräftig aufgestockt.

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Berlin (dpa/bb) - Der rot-rot-grüne Senat will den öffentlichen Nahverkehr in Berlin deutlich ausbauen - und das kostet viel Geld. Deshalb werden die Ausgaben für die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in den kommenden Jahren kräftig aufgestockt.

Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne), die auch BVG- Aufsichtsratsvorsitzende ist, setzt sich für eine Verdoppelung der jährlichen Summe für Betrieb und Investitionen ein, wie eine Sprecherin am Dienstag erklärte. In diesem Jahr handelt es sich um 770 Millionen Euro, eine Verdopplung würde also 1,5 Milliarden Euro bedeuten. Die Verhandlungen in der Koalition darüber seien indes noch im Gange, so die Sprecherin.

Auch Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos/für die Grünen) hatte jüngst Ankündigungen in diese Richtung gemacht. „Wir planen in den kommenden 15 Jahren, rund 28 Milliarden Euro für den ÖPNV auszugeben“, sagte sie am vergangenen Donnerstag im Abgeordnetenhaus. „Das ist in Spitzenjahren fast doppelt so viel wie im Jahr 2018.“ Größter Empfänger wäre die BVG, auch S-Bahn und Regionalbahnen würden ein Stück vom Kuchen abbekommen.

Zu den in Aussicht stehenden Jahressummen äußerten sich Sprecher von Senatorin Günther und Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) am Dienstag auf dpa-Anfrage nicht. Auch sie verwiesen auf die laufenden Gespräche in der Koalition dazu.

Nach Informationen des RBB geht man in Senatskreisen von durchschnittlich 1,3 bis 1,4 Milliarden Euro für die BVG pro Jahr aus. Noch unklare Entwicklungen wie Lohnerhöhungen oder die Frage, ob U-Bahn-Linien verlängert werden, seien dabei noch nicht eingepreist.

Am diesem Mittwoch sind der neue Nahverkehrsplan 2019-2023 und die Planungen darüber hinaus ein Thema im Koalitionsausschuss, wie es aus Koalitionskreisen hieß. Ob dann schon endgültige Festlegungen getroffen werden, ist offen.

Im Moment ist vor allem die U-Bahn ein Sorgenkind der Koalition. Weil der Fuhrpark wegen jahrelangen eisernen Sparens marode ist und es Engpässe beim Personal gibt, müssen die Berliner übervolle Züge, Ausfälle und Verspätungen hinnehmen.

Die Koalition von SPD, Linke und Grünen will umsteuern. Bis 2035 soll der Wagenpark der U-Bahn weitgehend runderneuert und auf mehr als 1650 Fahrzeuge erweitert werden - ein Plus von 30 Prozent. Für die S-Bahn ist eine landeseigener Fahrzeugpool geplant, bis 2030 sollen mindestens 602 neuen Wagen angeschafft werden.

Die Straßenbahnflotte soll bis 2035 um fast 40 Prozent auf bis zu 477 Fahrzeuge anwachsen. Das Tramnetz wird voraussichtlich um 85 Kilometer (43 Prozent) erweitert. Die Busflotte verkehrt ab 2030 nur noch elektrisch, so der Plan.

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